DKW IFA RT 125 "Halbnabe" Oldtema Halle, 2017

DKW IFA RT 125 “Halbnabe” Oldtema Halle, 2017

IFA-DKW RT 125/0

IFA-DKW RT 125/0 Baujahr 1949

IFA RT 125/1 beim Oldtimertreffen in Zeitz 2018

IFA RT 125/1 beim Oldtimertreffen in Zeitz 2018

DKW IFA RT 125 (1949-54)

Nachdem die Besatzungsmächte die seltsame Hubraumbeschränkung von 60 Kubikzentimetern wieder aufgehoben hatten, stellten die Zschopauer im Frühjahr 1949 eine überarbeitete RT 125 auf der Leipziger Messe aus. Die Produktion kam aber nur zögerlich in Gang, da es in der SBZ und anschließend in der gerade gegründeten DDR zunächst keine Hersteller von Speichen, Ketten und Zündkerzen gab. Statt der Parallelogrammgabel hatte dieses Motorrad eine Telegabel und hinten eine ungedämpfte Geradwegfederung. Das Ausgangsmodell war hinten ungefedert gewesen. Nachdem die Kugellager-Fabrik in Ostberlin neben den Reparationslieferungen auch einige Produkte an einheimische Betriebe liefern durfte und weitere Produktionen eingerichtete waren, konnten bis Ende 1950 bereits 1700 RT´s gebaut werden.

IFA RT 125/1 (1954-56)

Die weiterentwickelte RT besaß nun eine neue Telegabel mit stärkeren Tragrohren und einen längeren Federweg. Erstmals wurde die mit Hartgummi-Formelementen und einem Kettenkasten aus Leichtmetall vollständig gekapselte Sekundärkette verbaut, die ein typisches Erkennungszeichen der Zschopauer Motorräder werden sollte. Die Motorleistung stieg von 4,75 auf 5,5 PS. Nach dem Krieg bis Januar 1956 waren nun schon insgesamt 64.000 dieser Achtellitermaschine hergestellt worden. In dieser Zeit fertigte man auch einige Prototypen mit größeren Hubräumen wie 175 und 250 ccm. In die Serieneproduktionen gelangten diese Kräder nicht. 

MZ RT 125/2 bei der "Via Regia Classic" 2018

MZ RT 125/2 bei der “Via Regia Classic” 2018

MZ RT 125/2 (1956-59)

Ein wichtiges Erkennungszeichen sind die viel größer dimensionierten Vollnabenbremstrommeln. Wer genauer hinsieht, kann am Tank auch das neue MZ-Logo entdecken, das sich nach verschiedenen Kombinationen von IFA im DKW-Logo und anderen Entwürfen durchsetzte. Der Name MZ für Motorradwerk Zschopau wurde ab 1956 konsequent als Markenname etabliert und man emanzipierte sich endlich von den Marken Auto-Union und DKW, die mit ihrem guten Klang nun im Westen Deutschlands Produkte bewarben. Die Motorleistung stieg von 6 auf 6,3 PS.

MZ RT 125/3 mit Sitzbank bei der "Via Regia Classic" 2018

MZ RT 125/3 mit Sitzbank bei der “Via Regia Classic” 2018

MZ RT 125/3 (1959-62)

Während die großen Modelle auf die komfortablen Vollschwingen-Fahrwerke umgestellt worden waren, lief die Produktion der “Kleinen” basierend auf der modellgepflegten RT weiter. Die Umstellung auf das neue kleine Modell sah wesentlich größere Stückzahlen vor und bedurfte vieler Vorbereitungen, die in der Planwirtschaft nicht von einem Tag auf den anderen  erfolgen konnten. So wurde die “Strich-3” mit neuem Vierganggetriebe und 6,5 PS Leistung noch bis zum Produktionsstart der kleinen ES im Jahr 1962 weitergebaut. Aufgrund einer großen Nachfrage im Ausland wurde die RT als MZ RT 125/4 dann sogar noch ausschließlich für den Export gefertigt. Das Fahrzeug war wegen seiner Unverwüstlichkeit und dem sparsamen Benzinverbrauch von reellen 2,3 l/100km immer noch gefragt.

Späte MZ RT 125/3 mit Sitzbank und Umbau auf Schwinge beim Pöhlbergrennen, 2014

Späte MZ RT 125/3 mit Sitzbank und Umbau auf Schwinge beim Pöhlbergrennen, 2014

Frühe IFA RT 125 Rennmaschine, schlitzgesteuert mit Rennmagnet

MZ RT 250 Prototyp Baujahr 1954 im Museum für sächsische Fahrzeuge in Chemnitz

Geländemotorrad MZ RT 175G, Baujahr 1960

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Quellen: Suhr Christian, Das Messealbum, DDR-Motorindustrie im Spiegel der Leipziger Messe, Motorbuch Verlag, 2010