Die Bevölkerung der DDR wartete auf einen erschwinglichen kleinen PKW. Es reichte nicht, ihn zu entwickeln. Für eine Produktion musste das Kombinat IFA umstrukturiert werden. Die Traktorenproduktion war dazu schon 1950 von Zwickau nach Nordhausen, dann die LKW-Produktion nach Werdau ausgelagert worden. Die Fertigung der Mittelklasse-PKW wurden von Zwickau nach Eisenach verlegt, dazu dort alles andere eingestellt. Im Jahr 1956 wurde die Produktion des Dieselmotors EM 6 vom VEB Horch nach Schönebeck verlegt. Allmählich waren dort endlich brauchbare Produktionsanlagen entstanden und man entwickelte die VOMAG-Konstruktion weiter. Der neue Sechszylinder-Wirbelkammermotor leistete nun 150 PS und wurde vor allem in den nun in Werdau produzierten H (Horch) 6 eingebaut. Es wurden ausgehend von einigen Teilen und Abmessungen auch luftgekühlte Dieselmotoren mit sechs und zwölf Zylindern entwickelt. In dieser Zeit war der Zwölfzylinder mit 20 Litern Hubraum und 250 PS für den Bagger UB 162 der größte luftgekühlte Motor der Welt. Ab 1958 wurde der Zweizylinder-Diesel von Warchalowski in Schönebeck in Lizenz hergestellt. Damit konnten nun die Geräteträger RS 09 in größerer Stückzahl produziert werden. Kurz danach wurden “VEB Audi” und “VEB Horch” zum VEB Sachsenring Zwickau vereinigt und die Produktion des Trabant begann nun endlich dort in größerer Stückzahl. In Schönebeck wurden dann ab Mitte der sechsziger Jahren die größeren sowohl luft- als auch wassergekühlten Dieselmotoren vor allem für Land- und Baumaschinen und für Autokräne produziert. Ab 1966 wurde die Baureihe wassergekühlter Dieselmotoren mit 2, 3, 6 und 8 Zylindern auf das Meurer-Verfahren umgestellt. Der EM 6 beispielsweise für den ADK 125 leistete damit 190 PS. Von dieser Baureihe mit 145mm Hub und 120mm Bohrung wurde alle außer dem Vierzylinder in Schönebeck gebaut. Der Vierzylinder, der vor allem im W 50 und ZT 300 Verwendung fand, wurde im VEB Motorenwerk Nordhausen etwa eine Million mal produziert.

EMbW 6 – 20 (EM 6) Sächsisches Nutzfahrzeugmuseum