Vor dem I. Weltkrieg gründete Georg Kirsten in Sebnitz eine Schmiede und Reparaturwerkstatt. Ab 1932 stellte er u.a. Wagenheber her und erfand im Jahr 1938 die Kugeldrehverbindung für Schwenkkräne. Vom Jahr 1939 an wurden Kranaufbauten auf Fahrgestelle von Faun und Büssing für die Wehrmacht montiert. Dazu wurde der Bilsteinkran mit 3 Tonnen Tragfähigkeit in Gestattungsproduktion hergestellt. Die Sowjetarmee demontierte nach der Kapitulation einen Teil der Produktionsanlagen als Reparation. Nach dem Volksentscheid am 30. Juni 1946 wurde die Firma enteignet und von der Landesverwaltung Sachsen treuhänderisch geführt. 1948 wurde der VEB Hebezeugwerk Sebnitz gegründet und zunächst Portal- und Abschleppkräne gebaut. Ebenfalls gleich nach dem Krieg hatten die Sowjets die Anlagen der auch in Sebnitz ansässigen Papierfabrik komplett abtransportiert, die Werkhallen aber stehen lassen. Bei Rüstungsbetrieben dagegen wurden sie oftmals gesprengt. Im Jahr 1950 zog die Firma in diese leeren Hallen ein und produzierte nun auch Förderwagen für die Kaliindustrie, Slipanlagen und Muldenkipper. Der demontierte Bahnanschluß wurde wieder hergestellt. Von 1952 bis 1955 produzierte man den Traktordrehkran “Brigadefreund” mit dem Antriebsaggregat des RS 03 “Aktivist”. Derweil entwickelte man einen schnelleren Autodrehkran. Dieser ADK I/5 “Panther” wurde im Jahr 1954 vorgestellt. Der Panther war bald weit verbreitet und wurde in etlichen Versionen (I/5 bis V/5) modellgepflegt, die sich auf den ersten Blick nicht oder schwer unterscheiden lassen. Auch der ADK 63 sieht im Prinzip so aus. Bei diesen Typen wurden Achsen und andere Fahrgestell-Teile des H6 verwendet. Aus der Einheitsmotoren-Baureihe wurde aber nicht der Sechszylinder wie beim H6, sondern der kleinere Vierzylinder verwendet, der ab der zweiten Baureihe als Wirbelkammer-Diesel 90 PS leistete. Der Unterschied zu modernen Autokränen bestand darin, dass man mit Last mit dem Kran bei geringer Geschwindigkeit fahren konnte. Auf der Beifahrerseite gab es dazu einen Fahrerplatz mit Ausrichtung nach hinten, also doppelte Lenkung und Pedalerie sowie eine hinten verglaste, abgeschrägte Fahrerkabine. Vom umgedrehten Beifahrersitz konnte der Kran mit Last bei verriegelter (blockierter) Hinterradfederung rückwärts fahren. So wurden schwere Betonteile auf der Straße von Tiefladern aufgenommen und rückwärts fahrend an den Montageort auf der Baustelle transportiert. Der Rahmen des Horch 6,5-Tonners war dazu massiv verstärkt und mit einer speziellen Federung ausgestattet worden.
Im Jahr 1957 wurde das erste Baumuster des Autodrehkranes ADK III/3 Puma vorgestellt, der ab 1958 in Serie produziert wurde. Statt 5 (später 6,3 Tonnen) beim größeren Panther hatte der Puma eine Tragkraft von 3 Tonnen und wurde von einem luftgekühlten Dieselmotor der VEB Robur-Werke Zittau bewegt. Die Bedienung, beispielsweise das Fahren mit Last war analog, nur in einer kleineren Leistungsklasse. Die gesamte Konstruktion kann als sehr gelungen bezeichnet werden. Im Jahr 1960 ging der ADK IV/1.6 in Serie. Hier wurde die Tradition des Traktordrehkrans wieder aufgenommen, der vor allem im innerbetrieblichen Transport Bedeutung erlangte. Auch hier war das Fahren mit der Traglast ein wichtiges Merkmal. Das wendige Gerät war mit einem Zweizylinder-Diesel von Robur ausgestattet und konnte 1,6 Tonnen bei 4,9 Meter Ausladung heben. Ein robuster Baustellenkran mit zwei Achsen wurde im Jahr 1965 mit dem MDK 12,5 entwickelt. Im Jahr 1967 wurde die Entwicklung des Teleskop-Autodrehkranes ADK 63-2 begonnen, der von 1969 bis 1971 in Sebnitz gebaut wurde. In diesem Zeitraum erfolgte auch ein Übergang der Fertigung zum VEB Schwermaschinenbau “Georgi Dimitroff” Magdeburg, die den ADK 63-2 noch eine Zeit lang mit diversen Problemen parallel zu Sebnitz herstellten. Man muss hier das “Große und Ganze” kurz betrachten. Ende der sechziger Jahre war Erdöl preiswert, was zur Folge hatte, dass der Abbau von Braunkohle zurückging und damit auch die Produktion von Groß-Abbaugeräten, die im Kombinat TAKRAF enorme Kapazitäten beschlagnahmten. Infolge der Energiekrise ab 1972 schlug die Wichtung der Prioritäten wieder ins Gegenteil um, so dass das Kombinat wieder verstärkt riesige Bagger und Absetzer herstellte.
Schon Mitte der sechziger Jahre wurde in Sebnitz der ADK 100 entwickelt und in einem ersten Funktionsmuster montiert. Der Teleskopkran mit 12,5 Tonnen Traglast, Sechszylinder-Diesel-Motor aus Schönebeck und Achsen vom ungarischen Unternehmen Raba aus Györ wurde im VEB Schwermaschinenbau “Georgi Dimitroff” Magdeburg weiterentwickelt und ab 1971 in Serie produziert. Als als nach der Ölkrise die Nachfrage nach Tagebau-Großgeräten stark anstieg, wurde die Produktion des potenten ADK 125 im Jahr 1974 zum VEB Maschinenbau “Karl Marx” Berlin-Babelsberg verlegt. Im relativ kleinem Betrieb in Sebnitz wurden, da die Anlagen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht erweitert werden konnten, vor allem Schwadmäher vom Typ E 301 innerhalb des VE Landmaschinen-Kombinats Fortschritt hergestellt. Im Jahr 1993 wurden alle Produktionsanlagen vernichtet.