DKW Fahrrad mit Hilfsmotor Baujahr 1921 im Motorradmuseum auf Schloß Augustusburg

DKW – Das Kleine Wunder

Schon mit den ersten Hilfsmotoren wurde Motorsport betrieben. Mit einem solchen Fahrrad mit DKW Hilfsmotor gewann der Berliner Max Hucke die ADAC-Reichsfahrt im Jahr 1921. Diese führte damals in drei Tagen und über eine Distanz von mehr als 800 Kilometern von Berlin über Leipzig, Erfurt, Eisenach, Fulda und Hanau nach Heidelberg. Zum Abschluß gab es noch ein Bergrennen auf den Königsstuhl mit bis zu 12 Prozent Steigung, das Hucke mit der schnellsten Zeit absolvierte. Die Plätze 2 und 3 belegten ebenfalls Fahrer auf DKW.

DKW-Rennmaschine 1922 Replikat in der Ausstellung der ADAC Classic 2022 auf dem Sachsenring

Erster Entwurf einer Rennmaschine

In einem Artikel für eine Fahrzeug-Fachzeitschrift berichtete der Konstrukteur Hermann Weber 1940 von seinem ersten Entwurf für eine DKW-Rennmaschine mit Hartholz-Rahmen und fügte eine Skizze von 1922 bei. Dem Fahrzeug-Restaurator und Sammler sächsischen technikhistorischen Kulturgutes, von Zeichnungen, Prospekten und Unterlagen jeglicher Art –  Frieder Bach – fiel der Artikel in die Hände. Das von ihm geschaffene Unikat ist im Museum für sächsische Fahrzeuge in Chemnitz zu sehen. Interessant ist, dass Hugo Ruppes Firma BEKAMO bald darauf in Berlin ähnliche Motorräder mit Rahmen aus Eschenholz herstellte, die mit Ladepumpen ausgerüstet waren und bei nur wenig mehr Hubraum bereits 3,5 PS leisteten.

Frühe Rennmaschine auf Basis des Reichsfahrtmodells im Museum für sächsische Fahrzeuge Chemnitz

Erste Rennmaschinen mit Werksunterstützung

Im Jahr 1922 wurden vermutlich vier Exemplare eines ersten “Werksrenners” gebaut, die dem Reichsfahrtmodell ähnlich waren. Neben getunten Motoren hatten sie einen kürzeren Radstand und eine “käferhafte Gesäßverlängerung”, die als aerodynamischer Windabzugskasten Vorteile in Sachen CW-Wert bringen sollte. Fahrer wie Alfred Urban, Walter Ebstein, Willy Thiele und Joseph Simson erzielten darauf Erfolge, wie Steffen Ottinger1 in seinem Buch zu berichten weis. Auch der Konstrukteur Weber selber und der Einfahrmeister Hans Sprung waren bei den unzähligen Wettbewerben dabei. In den kleinen Klassen dominierte DKW regelrecht die Szene.

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Quellen:  Ausstellungskatalog, Museum für sächsische Fahrzeuge e.V., Chemnitz, HB- Werbung und Verlag GmbH & Co KG, Chemnitz                           Bach, Frieder; Müller Detlev, Zwei Takte und zwei Räder – DKW-Serienmotorräder von 1922 bis 1945, Mironde Verlag, 2022                           1 Ottinger, Steffen, DKW Motorradsport  1920 – 1939, HB- Werbung und Verlag GmbH & Co KG, Chemnitz                                                     Meinig, Uwe, Motorradmuseum im Schloß Augustusburg, Austellungskatalog, 2014, Augustusburg/Scharfenstein/Lichtenwalde                    Schlossbtriebe GmbH                                                                                                                                                                                Bach, Frieder, Jakob, Heiner, Der letzte Kompressor-Zweitakter mit DKW-Genen, Glanzstück sächsischer Ingenieure, Mironde-                    Verlag, Niederfrohna, 2021