Ab 1948 wurden in Deutschland Meisterschaften für Kleinstrennwagen bis 500 und bis 750ccm ausgetragen. In England waren Rennen mit kleinen leichten Monopostos mit Motorradmotoren bis 500ccm Hubraum populär. So wurde ab 1950 auch in Deutschland Meisterschaften in der neuen Formel 3 bis 500ccm ausgetragen, die sich an den Wagen der Briten – insbesondere Cooper – orientierte. In Westdeutschland bauten u.a. Helmut Polensky (Monopoletta) und Walter Komossa (Scampolo) die kaum mehr als 230kg wiegenden Mini-Flitzer. In Österreich gab es Franz Heil und in England vor allem Cooper mit J.A.P.- und später Norton-Manx-Motoren. In Ostdeutschland gab es etwa 30 Hersteller, von denen Heinz Melkus neben Günter Wurlitzer, Daniel Zimmermann und das WTB für Kraftmotorenbau – m.E. –  die Bemerkenswertesten waren. Diese Hersteller waren oft Rennfahrer, Konstrukteur, Manager und Teamchef in einer Person. Einige bauten aber auch etliche Wagen auf. Oft wurde der Renner am Ende der Saison verkauft und der Erlös für den Aufbau des Wagens für die nächste Saison verwendet.

Polensky Monopoletta mit BMW-Triebwerk als Mittelmotor ausgeführt im Museum Prototyp in Hamburg

Ludewig Eigenbau-Kleinstrennwagen mit Frontantrieb mit Zündapp-Motorim Museum Prototyp in Hamburg

Melkus Formel 3-Rennwagen mit JAP-Motor Foto: aus Wolfgang Melenk, Meister des Sports

Ludewig Formel 500/F 3 mit KS 500-Boxermotor, der über ein Stirnradvorgelege die Vorderachsen antreibt.

Helmut Polensky baute einige Exemplare seiner Monopoletta genannten Konstruktion, wodurch er seine Aktivitäten auch teilweise finanzieren konnte. Der BMW-Motorrad-Motor leistete zuletzt 48 PS, Bemerkenswert waren beispielsweise die Konstruktionen von Rolf. F. Ludewig, der den Boxermotor der Zündapp KS 500 über ein Vorgelege auf die Vorderachse umleitete. Durch das Vorgelege hatte die Konstruktion 8 Vorwärtsgänge. Heinz Melkus baute m.E.  in dieser Formel drei Wagen auf. Walter Grün war in der DDR mit m.E. sieben Fahrzeugen reichlich vertreten. Carl Weber, Richard Weiser und Robert “Bobby” Kohlrausch waren weitere Rennfahrer-Konstrukteur- und Manager-Talente.

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Quellen: Wolfgang Melenk, Meister des Sports, Der Automobilrennsport in der DDR, Motorbuch Verlag, Stuttgart, 2004                                              Wolfgang Melenk, Mike Jordan, Rennsportlegende Heinz Melkus, Verlag Schneider Text, 2008                                                                      Ihling, Horst, Autorennsport in der DDR, Bild und Heimat Verlag, Reichenbach/Vogtl., 2006                                                                        Medrow, Hendrik, Von Könnern, Machern und Legenden, Akteure im Automobilrennsport der DDR,                                                              HB-Werbung und Verlag GmbH & Co. KG, Top Speed, Chemnitz 2016