Ein Nachteil des Multicar M 22 war, dass kein Beifahrer in der einsitzigen Kabine mitgenommen werden konnte. Bei vielen kommunalen Aufgaben besonders aber im Garten- und Landschaftsbau war man aber oft nicht allein unterwegs. So wurde 1969 der Multicar M 23 vorgestellt, der zwar in Motor und Fahrgestell dem M 22 entsprach, aber eine zweisitziges Fahrerhaus hatte. Das Fahrzeug wurde nicht in die Serie übernommen. Stattdessen wurde ein völlig neues Fahrzeug konstruiert und auf der Herbstmesse 1974 in Leipzig vorgestellt. Im VEB Motorenwerk Cunewalde war der Dieselmotor 4 VD 8,8 / 8,5- 2 SRF entwickelt worden. Der sparsame Motor mit 45 PS schien geeignet, um aus der Dieselameise einen kleinen LKW zu machen. Die Nutzlast erhöhte sich auf 2,5 Tonnen und die Geschwindigkeit auf 50 Kilometer in der Stunde. Es gab verschiedene Versionen von Hydraulikanlagen, aber zunächst nur eine einsitzige Fahrerkabine. Ab 1977 gab es den M 24-0 mit zweisitziger Fahrerkabine. Vom M 24 wurden bis 1978 25.659 Fahrzeuge gebaut, davon 48 Prozent exportiert.
Multicar M 25
Im Jahr 1978 löste der M 25 mit zweisitziger kippbarer Fahrerkabine mit großer Frontscheibe und eingearbeiteten Überrollbügel den M 24 ab. Es wurde ein schwingungsgedämpfter Fahrersitz verbaut. Die Höchstgeschwindigkeit erhöhte sich auf 60 km/h. Ab 1982 gab es das Fahrzeug auch mit Allradantrieb und/oder längerem Radstand. Am 1. Mai 1990 firmierte die Firma in Multicar Spezialfahrzeuge GmbH Waltershausen um, die bis März 1991 den Multicar 25 weiterhin herstellte. Ab März wurde das Fahrzeug mit Dieselmotoren von VW ausgestattet und als Multicar 91 vertrieben. Durch die Spezialisierung und große Aufbau-Vielfalt konnte sich die Marke auch nach der Wende halten. Vom M 25 und Multicar 91 wurden insgesamt 100.546 Exemplare gebaut.
Multicar als Produktreihe der Hako GmbH
Das Nachfolgemodell M 26 wurde von 1993 bis 2010 hergestellt. Im Jahr 2005 verschmolz die Firma mit den Hako-Werken GmbH. Seitdem stellt Multicar nur noch eine Produktreihe dar. Neben dem M 27, M 31 Fumo und TREMO wurden auch Mungo-Fahrzeuge für die Bundeswehr produziert.