Enduro im MC Leipzig 1987 Fortsetzung und Schluß Einige Firmen waren mit Material freigiebig. Wir machten den Kofferraum voll mit Reifen und Kunststoff-Anbauteilen. Das Schönste war aber, mit dabei zu sein, als die DDR-Sportler zeigten, dass sie die Besten waren – die besten Fahrer mit den besten Motorrädern. Sie kamen aus dem Land, das unsere Heimat war. Und die Leute aus dem geschmähten MIni-Land hatten es diesmal der Welt gezeigt und wir waren dabei gewesen. |
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Die Platzierungen bei den DDR-Bestenermittlungen wurden nicht wesentlich besser. Besonders ich schied sehr oft durch Defekte aus. Die Ersatzteilversorgung wurde schwieriger. Ein Schreiben des Motorradwerkes Zschopau trug zu einer gewissen Desillusionierung bei.
Da der B 1000 meines Vaters öfters auf meinen Fotos zu sehen ist, soll an dieser Stelle kurz erwähnt sein, was das Geschäft der Firma war. Die Fa. Manfred Hoffmann war Alleinhersteller bestimmter Druckregler und Großdruckminderer im RGW. Wir stellten auch zentrale Gasversorgungsanlagen für Krankenhäuser her. Mit dem Barkas war ich also die Woche über vor allem zu den vielen Krankenhäusern der DDR unterwegs. Eine Fotosstrecke zeigt eine weitere typische “Montage” für den VEB Ferngasleitungsbau Engelsdorf, für eine Leitung, die auch heute noch dazu beiträgt, viele Wohnungen in Deutschland warm zu halten. Jedenfalls wären meine motorsportlichen Aktivitäten ohne die Toleranz, aber auch die gut eingerichtete mechanische Werkstatt meines Vaters nicht denkbar gewesen. Fotostrecke: “Drushba heißt Freundschaft” |
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Am Saisonende 1987 verkaufte ich meine GS. Doch weniger meine Stagnation im Enduro-Sport war für einen Wechsel der Motorsport-Disziplin ausschlaggebend, sondern die Lust auf etwas Neues. Während einige den Ausreiseantrag stellten, ging es bei anderen nun richtig los. Bei mindestens drei Sportfreunden der Enduro-Truppe äußerte sich das in Käufen von Grundstücken am Stadtrand von Leipzig. Nicht kleckern – klotzen! Mein Vierseitenhof war eigentlich definitiv eine Ruine. Der Vorbesitzer hatte sich anscheinend das Motto der KWV zu eigen gemacht: “Ruinen schaffen – ohne Waffen”. So stand ich erst einmal öfters am Betonmischer als an Werk- oder Drehbank. Einige Leute wunderten sich, aber wir verfolgten einen Plan. Die Motoradgruppe des MC Leipzig bestand natürlich auch ohne uns weiter und nahm weiterhin an DDR-Bestenermittlungen und Bezirksmeisterschaften teil. |
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