Die Mechaniker Johann Baptist Winklhofer und Richard Adolf Jaenicke gründeten im Jahr 1885 in Chemnitz eine Werkstatt, in der sie Fahrräder reparierten und aus Teilen neu zusammenbauten. Bald produzierten sie die benötigten Teile selbst und stellten sogar die Werkzeugmaschinen dafür her. Die Werkzeugmaschinen wurden aufgrund ihrer Inovativität selbst ein Fertigungszweig, ebenso wie die Produktion von Schreib- und Rechenmaschinen, die unter dem Namen “Continental” weltbekannt wurden. Ab 1902 stellten sie auch Motorräder her.
Ab dem Jahr 1903 fing man bei Wanderer an, sich mit der Konstruktion von Automobilen zu beschäftigen. Im Jahr 1906 entstand der Prototyp Nr. 2, der Im Verkehrsmuseum Dresden zu sehen ist. Dieses Einzelstück hatte einen wassergekühlten Vierzylindermotor. Das deutsche Steuergesetz von 1906 belastete größere Wagen mit hohen Steuern. Ein kleiner Wagen sollte diese unterlaufen und in größeren Stückzahlen Absatz finden. Während es viele Firmen mit zu billigen, unzulänglichen Konstruktionen versuchten, entwickelte Wanderer ein Auto, das zwar klein und leicht war, trotzdem aber einen richtigen Vierzylindermotor besaß und alle wichtigen Attribute aufwies, welche ein “richtiges Auto” ausmachten. Dieser erste Wanderer Serienwagen W1 5/12 PS wurde im Jahr 1911 bei Berliner Autosalon vorgestellt. Im selben Jahr wurde die Operette “Puppchen” ein großer Erfolg. Dies schon auch ein passender Name für den kleinen Wagen zu sein. Der kleine Vierzylinder mit 1100 ccm leistete in der ersten Version 12 PS. Der Motor war wechselgesteuert, d.h. er hatte hängende Einlassventile und stehende Auslassventile. Die Serienproduktion begann 1913. Bald folgten weiterentwickelte Modelle.
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Aufnahmen im August Horch Museum Zwickau; Link: www.horch-museum.de
und sächsischen Industriemuseum; Link: www.saechsisches-industriemuseum.com
Quellen; Paul Gränz, Peter Kirchberg, Ahnen unserer Autos, Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin, 1975