Pioniere
Erfinder, Konstrukteure, Unternehmer (weltweit) |
Vorgeschichte
der Firmen und Marken des ostdeutschen Fahrzeugbaus |
wichtige Namen Carl Friedrich Benz, Gottlieb Daimler, Karl von Drais, Heinrich Ehrhard, Hans Grade, Karl Gustav Hiller, August Horch, Jean-Joseph Étienne Lenoir, Siegfried Markus, Wilhelm Maybach, Pierre Michaux, Gustav Otto, Nicolaus August Otto, J∅rgen Skafte Rasmussen, Christian Reithmann, Isaac de Rivaz, Hugo Ruppe, Alfred Angas Scott, Julius Söhnlein, Adolf Schnürle, Daniel Zimmermann, |
wichtige Marken AGA, Apollo, Audi, BMW, Brennabor, Cyclon, DIXI, DKW, Dux, Erhardt/Pluto, Elite, Excelsior Brandenburg, Framo, Grade, Horch, Ley, Lipsia, LUC/Dinos, MAF, Nacke, Maschinenfabrik Montania, NAG, Oryx, Phänomen, Polyphon Musikwerke AG, Presto, Protos, Rex Simplex, Rumpler, Schüttoff, Simson, VOMAG Wanderer, |
![]() Wartburg Motorwagen Typ 2, Baujahr 1899 im Museum “Automobile Welt” in Eisenach |
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Carl Benz war zweifellos einer der bedeutendsten Konstrukteure aller Zeiten – der Urtyp des Pioniers. Er schuf das erste wirklich gebrauchsfähige Automobil der Welt. Das war jedoch nicht das erste Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Vor ihm hatten schon Siegfried Marcus und Jean-Joseph Étienne Lenoir primitive Fahrzeuge mit umgerüsteten Gasmotoren zum Rollen gebracht. Doch selbst diese Vorläufer hatten Vorläufer. Bis jetzt kaum bekannt: der mit Wasserstoff betriebene Wagen mit Flugkolbenmotor von von Isaac de Rivaz.
![]() Wagen von Isaac de Rivaz aus dem Jahr 1807 Am 30. Januar 1807 bekam der Schweizer Isaac de Rivaz in Paris das Patent Nr. 731 erteilt. Es beschreibt ein Fahrzeug, das von einem mit Wasserstoff-Luftgemisch betriebenen Flugkolbenmotor angetrieben wurde. Besonders interessant ist die erste elektrische Zündung mit Hilfe einer “elektrischen Säule” nach Alessandro Volta. Am 22. Oktober 1813 legte dieses Gefährt sogar bergauf mit vier Personen besetzt eine Strecke von einigen Hundert Metern zurück1. Damit war es nach Cugnot und Trevithik zwar nicht der erste “pferdelose” Wagen, doch das erste Gefährt, mit Verbrennungsmotor. Dieser Flugkolbenmotor wurde zwar lange vor den Motoren von Otto & Langen (Deutz) gebaut, aber auch er hatte Vorläufer! Ein ähnliches Prinzip wandte schon Christian Huygens bei seiner Pulvermaschine an. Im Jahr 1673 führte er bei der französischen Akademie der Wissenschaften einen solchen Zylinder vor, der seine Energie aus der Explosion von Schießpulver bezog und ohne Kurbelwelle oder Zahnstange direkt einen Kolben für eine Wasserpumpe antreiben sollte. Denis Papin, ein französischer Physiker, entwickelte diese Wasserpumpe dann im Jahre 1690 praxistauglich mit Wasserdampf als Triebkraft weiter. |
![]() Phänomen Motorrad Baujahr 1907 im Museum für sächsische Fahrzeuge Chemnitz
![]() Das Wanderer-Motorrad von 1908 erreichte 70 km/h. Ausstellung im im August Horch Museum Zwickau ![]() MAF Baujahr 1909 der Markranstädter Automobilfabrik bei der “VIa Regia” Markranstädt 2017 . ![]() Horch 12/28 PS Phaeton Baujahr 1911 im August Horch Museum Zwickau |
Thomas Savery baute schließlich auf diesem Prinzip die erste Dampfmaschine ohne Kolben, die durch Abkühlung des kondensierenden Wasserdampfes, sowie der Wirkung des atmosphärischen Druckes die hauptsächliche zur Arbeit nutzte, um Wasserpumpen in Bergwerken anzutreiben. Erst ab 1712 fand die vom englischen Schmiedemeister Thomas Newcomen entwickelte eine atmosphärische Dampfmaschine in vielen englischen Bergwerken größere Verbreitung. Doch bald gab es geniale Weiterentwicklungen. |
Quellen: 1 Autobild Klassik Ausgabe 2/2017, Axel Springer Auto Verlag GmbH Wolfgang Roediger, Hundert Jahre Automobil, Urania Verlag, Leipzig Jena Berlin, 2. Auflage 1988, F. Sass, Die Geschichte der deutschen Verbrennungsmotorenbaus, Springer-Verlag Berlin-Heidelberg 1962