1929/30: DKW-Volksrad
Die Weltwirtschaftskrise, ausgelöst durch Spekulationsblasen in den USA, traf auch Deutschland sehr hart. DKW versuchte billigstmögliche Motorräder herzustellen. Dem Volksrad fehlten Schaltgetriebe und Kickstarter. Das steuerfreie Vehikel musste angeschoben werden. Mit einem Gang und Riemenantrieb erreichte es mit seinen 4 PS immerhin 65km/h. Von den ausschließlich in Schwarz produzierten Fahrzeugen wurden ca. 3000 Stück hergestellt. |
|
1930/31 DKW Luxus Sport 300
Bei der Luxus Sport 300 wurde erstmals bei DKW der Motor mit Kupplung und Getriebe in einem kompakten Block zusammengefasst. Dieses Konzept wurde dann bei den folgenden Block- und SB-Modellen weiterentwickelt. Die Luxus Sport 300 hatte noch einen Nasenkolben und Doppelport-Auslaß. Der Ansaug-Krümmer befindet sich hier an der linken Zylinderseite. Von da führt ein “Schwanenhals-krümmer” zum Vergaser, der dadurch nicht so weit nach links herausragt. |
|
Dieser Schwanenhals wurde aber bald durch einen kurzen rechtwinkligen Kanal ersetzt.Der Gangwechsel im neuen Antriebsblock wird mit dem langen Hebel einer Kugelschaltung bewerkstelligt.Der Antrieb vom Motor zur Kupplung auf der Getriebe-Vorgelegewelle erfolgt nun nicht mehr mittels Kette sondern mit einem Stirnradsatz. Um Torsionsspannungen zu verringern, wurde auf der Kurbelwelle ein sogennanter “Ruckdämpfer” verbaut. Mit ihrer Motorleistung von 9PS konnte die Maschine 90 Kilometer in der Stunde schnell sein. | |
Sie wurde in etwa 3000 Exemplaren hergestellt.
1930/32 DKW JS 500 (Schüttoff) Das Presstahl-Fahrgestell der Luxus 500 wurde für den seitengesteuerten Viertakt-Motor der Firma Schüttoff passend gemacht. Mit den 14 PS des sparsamen Halbliter-Triebwerks erreichte die Maschine 110 Kilometer in der Stunde. Von dem heute sehr seltenen Typ wurden 660 Stück gebaut. |
|
1931/33: Block 200
Charakteristisch für die Block-Modelle ist, dass Motor, Kupplung und Getriebe in einem geschlossenen gemeinsamen Gehäuse untergebracht sind. Die ersten Block 200-Exemplare besaßen noch nicht die Schnürle-Umkehrspülung. Sie hatten einen Nasenkolben und der Vergaser befand sich an der linken Seite des Zylinders. Später, nach der Einführung des neuen Spülverfahrens, war der Vergaser hinter dem Zylinder und der Kolben flach. Das Gemisch wurde nun im Verhältnis 1 : 20 mit Öl versehen und die Maschine erreichte 80 km/h. Etwa 13.000 Stück wurden gebaut – etliche auch mit Dynastarter. |
|
1931/32: DKW Block 350
Bis zur Motornummer 284752 hatten die Motoren einen Membran-Einlaß. Bei den Grazer Motorenwerken AG wurde erstmals 1928 von Karl Schüber ein 350ccm-Zweitakter mit Membransteuerung konstruiert, der etwa die doppelte Leistung, wie die Puch Motorräder gleichen Hubraums hatte. Diese Einlaß-Steuerung wurde bei einigen DKW-Modellen bis zur Einführung der Schnürle-Umkehrspülung oder bei Rennmaschinen bis zur Einführung der Doppelkolben-Motoren beibehalten. Dann geriet der Membran-Einlaß in Vergessenheit. Yamaha entwickelte ihn im Jahr 1971 mit schrägen Zungen in einem dachförmigen Rahmen neu. |
|
1932/33: DKW TM 200
Die Blockmodelle wurden bereits in großer Stückzahl produziert. Noch reichlich vorhandene OT-Motoren wurden mit verschiedenen Getrieben, die von einer Primärkette angetrieben wurden im verschraubten Rahmen aus Blechprägeteilen kombiniert. So konnte man die nicht mehr ganz aktuelle Technik noch an den Mann bringen. Die OT-Motoren hatten noch Nasenkolben, Doppelport-Auslass und den Vergaser an der linken Zylinderseite. Von diesem Modell wurden 850 Stück produziert. |
|
1932/33: DKW KM 175/125
Die KM war ein sehr preiswertes Modell. Das Prinzip des Zweigang-Triebsatzes war schon so ähnlich in der E 206 verwendet worden. In der KM wurde aber auf ein Gebläse verzichtet. Die kleine 125ccm-Version kostete nur 370,- Reichsmark. Es musste mit 1 : 12 recht viel Öl beigemischt werden. Das 70 kg leichte BIke fuhr 70 km/h schnell und wurde in 2150 Exemplaren hergestellt. |
|
1933/37 DKW SB 200
Die SB 200 ging aus der sehr ähnlichen Block 200 hervor. Sie hatte von Anfang an die Schnürle-Umkehrspülung also einen glatten Kolbenboden. Die Leistung des Motors mit 200ccm betrug nun 7PS. Es gab aber auch Ausführungen mit 250 und 300ccm Hubraum. Der Radstand der SB war etwas größer. Die elektrische Anlage mit Lichtmaschine und Akku gehörte inzwischen zum Standart ohne Aufpreis. Das Modell gab es aber auch mit Aufpreis mit einem Dynastarter. |
|
1934/36 DKW RT 100
In den Dreißiger Jahren waren “Trampelmotorräder” mit Sachs- oder Ilo-Motoren von unzähligen Herstellern die Basis der Massenmotorisierung in Deutschland geworden. Der Sachs-Triebsatz leistete 2,25 PS aus 98ccm Hubraum und wurde mit Kupplung und Zweiganggetriebe in einem sehr kompakten Block zu Hunderttausenden verkauft. Fast alle damit ausgerüsteten Motorfahrräder besaßen auch Pedale, die bei stärkeren Steigungen auch benutzt werden mussten. Hier setzte Chefkonstrukteur und Rennfahrer Hermann Weber an. |
|
Der ebenfalls nur 98ccm kleine Motor hatte ein Viertel-PS mehr vor allem aber drei Gänge. Mittrampeln am Berg war so nicht mehr nötig. Die RT war ein richtiges Motorrad für sehr wenig Geld.
1936/40 DKW RT 3 PS Ab 1936 hatte die kleine RT eine Motorleistung von 3 PS und eine Parallelogrammgabel, die im Design den anderen DKW-Modellen entsprach. Statt einer Tasche aus Leder besaß sie eine Blechtrommel für das Bordwerkzeug. Ab Februar 1939 wurde sie mit einer Zündlichtanlage mit 6 Volt Bordspannung ausgeliefert. Bis dahin betrug die Bordspannung 4 Volt. Von der RT 3 PS wurden 61.850 Exemplare ausgeliefert. |
|
1936/38 DKW SB 350 (lange Version)
Ab 1934 gab es Die große Schwester der SB 200 zu kaufen, die 11 PS leistete. Sie besaß ebenfalls ein Dreiganggetriebe mit Kulissenschaltung am Tank. Sie erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Kilometern in der Stunde und wurde etwa 12.000 mal gebaut. Ab 1936 wurde die lange Version mit 1335mm Radstand gebaut. Hier war ab 1937 die Kulissenschaltung mit Fußschaltung kombiniert. Von der langen Version wurden 16,700 Stück gebaut. Die leistungstarke Dreihundertfünfziger wurde auch für einen geringen Aufpreis als Geländesport-Motorrad geliefert. |
|
1936/40 DKW KS 200
Als Nachfolger der KM 200 wurde ab 1936 die KS 200 zum niedrigen Preis von 540,- Reichsmark angeboten. Sie hatte elektrische Beleuchtung und auf dem Tank war eine silberne Schwinge auflackiert. Mit ihren 7 PS erreichte sie eine Geschwindigkeit von 85 km/h. Von diesem Ty wurden 58.600 Stück hergestellt. In der Ausstellung der Oldtema dient sie als Stromquelle für ein historisches Funkgerät. |
Die vierziger Jahre Einzylinder
zurück zu DKW-Serienmotorräder
Quellen: Ausstellungskatalog, Museum für sächsische Fahrzeuge e.V., Chemnitz, HB- Werbung und Verlag GmbH & Co KG, Chemnitz Bach, Frieder; Müller Detlev, Zwei Takte und zwei Räder – DKW-Serienmotorräder von 1922 bis 1945, Mironde Verlag, 2022 Porazik, Juraj, Motorräder aus den Jahren 1885 bis 1940, Slovart, 1983 Ottinger, Steffen, DKW Motorradsport 1920 – 1939, HB- Werbung und Verlag GmbH & Co KG, Chemnitz Meinig, Uwe, Motorradmuseum im Schloß Augustusburg, Austellungskatalog, 2014, Augustusburg/Scharfenstein/Lichtenwalde Schlossbtriebe GmbH