(in Arbeit)
Wanderer 616 (4 1/2 PS)
Nach dem 1. Weltkrieg wurde ein neues Modell mit seitengesteuertem Zweizylinder-V-Motor und 616ccm Hubraum entwickelt. Der Motor mit einem halben Steuer-PS leistete 4 PS und trieb über ein Dreiganggetriebe und Sekundärkette das Hinterrad an, was gegenüber dem Vorgängermodell, das noch Riemenantrieb hatte, ein großer Fortschritt war. |
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Wanderer Strassenrennmaschine 1924
Vor allem durch die Beteiligung von zahlreichen Privatfahrern war Wanderer durch die seriennahen Zweizylindermodelle erfolgreich vertreten. Mit einer solchen Maschine gewann Albert Schuster 1924 die Klasse über 500ccm. Diese Wanderer-Zweizylinder tauchten im Jahr 1924 in den Bestenlisten von 44 verschiedenen Rennsportveranstaltungen auf. Die 18 PS, die aus einem Hubraum von 750ccm erzielt wurden, verliehen der 125kg leichten Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von 140km/h. |
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Wanderer 200
Für die neue führerscheinfreie Klasse bis 200ccm schuf Wanderer ein leichtes und preiswertes Motorrad. Ab 1927 wurde der Motor von vier Ventilen auf zwei Ventile umgestellt, gewann aber erstaunlicherweise durch eine bessere Brennraumform und optimalere Gestaltung der Ansaugkanäle sogar eine höhere Leistung. Trotz seines relativ hohen Preises war das Krad durch seine Qualität und Leistungsfähigkeit konkurrenzfähig und gefragt. Seine 4,5 PS reichten bei einer Leermasse von 90kg für eine Höchstgeschwindigkeit von 80km/h. |
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Wanderer K 500
Mit der Verwendung eines Rahmens aus Preßstahl statt eines Rohrrahmens versuchte man Produktionskosten zu sparen. Die Blechrahmen bekamen aber oft Risse. Auch beim schlicht konstruierten Motor gab es Reklamationen. Der sehr gute Ruf der Wanderer-Motorräder wurde durch dieses unausgereifte Modell beschädigt. Man beschloss daher sich vor allem dem Automobilbau zu widmen und verkaufte die Maschinen der Motorradfertigung an NSU. Produktionszeichnungen und Fertigungsrechte wurden an Janecek in Prag verkauft und führten zur Marke Jawa (Janecek/Wanderer). Die K 500 war so die letzte echte Wanderer und die erste Jawa. |
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Wanderer Leichtmotorrad 98ccm
Wie viele andere Hersteller baute Wanderer ab Anfang der dreißiger Jahre sogenannte Motorfahrräder. Die im Volksmund oft als “Trampelmotorräder” bezeichneten Massenprodukte hatten fast immer Einbaumotoren von ILO oder Fichtel & Sachs. Der hier verwendete F & S-Motor leistete, wie Hunderttausende seiner Bauart, 2,25 PS und hatte 2 Gänge im kleinen durch Fett geschmierten Motorgehäuse. Wanderer war durch seine Qualität mit 90.000 Stück bald Marktführer in diesem Segment. Fichtel & Sachs verkaufte die 98ccm-Zweitakter auch noch an 99 andere Motorradmarken, so das bis zum Kriegende etwa 750.000 solcher “Kleinknatterkisten” unterwegs waren und zur Existenz des Playboys Gunther Sachs schlechthin beitrugen. |
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Quellen: Ausstellungskatalog, Museum für sächsische Fahrzeuge e.V., Chemnitz, HB- Werbung und Verlag GmbH & Co KG, Chemnitz