Rennmaschinen mit OHV-Motoren
AWO 425 R Baujahr 1952
Eine erste Rennmaschine auf Basis einer Serien-AWO 425, die es ab dem 3. Quartal 1950 zu kaufen gab, baute Nachwuchsrennfahrer Gerhard Jung mit dem Kfz-Meister Werner Strauch im Sommer 1951 auf. Die Fußrasten wurden nach hinten verlegt, die Elektrik bis auf den Zündmagneten entfernt und die Maschine von 140 auf 105 kg erleichtert. Die Verdichtung wurde erhöht und mit einem ALNO-Vergaser konnte die Leistung von 12 auf 16 PS erhöht werden. Der Direktor der AWTOWELO Simonjan holte im Oktober 1951 den begabten und rennsportbegeisterten Ingenieur Michael Heise als neuen Leiter der Versuchsabteilung ins Werk. |
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Dieser stellte Werner Strauch am 1. November 1951 ein um die beiden ersten Werksrennmaschinen AWO 425 R aufzubauen, die in der Saison 1952 erfolgreich eingesetzt werden konnten.
AWO RS 250/1 Baujahr 1953 Vom Staatlichen Komitee für Körperkultur und Sport, Referat Motorsport erhielt die in VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson, Suhl umbenannte AWTOWELO im Januar 1953 den Auftrag 15 Rennsportmaschinen für Betriebssportgemeinschaften zu bauen. |
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Sie sollten zu Saisonbeginn eingesetzt werden können. Eine für die nur fünf Beschäftigten der Versuchsabteilung kaum leistbare Aufgabe. Dennoch wurde einige bis Mai 1953 fertiggestellt und in den Rennen erfolgreich erprobt. Während die Serienmotoren einen waagerechten Einlass hatten wurde in den Renn-Zylinderkopf neben einem größeren tulpenförmigen Einlassventil mit einem größeren um 17° geneigten Einlasskanal versehen. Mit dem neuen BVF-Rennvergaser leistete der Motor nun 24 PS. Neben den 15 käuflichen Renn-AWO´s wurden auch drei Werks-Renner gebaut, bei denen an vielen Parametern beispielsweise der Nockenwelle experimentiert wurde. | |
AWO RS 250/2 Baujahr 1954
Michael Heise sah schnell die Grenzen der Möglichkeiten des OHV-Einzylinders. Er wollte einen möglichst Zweizylindrigen DOHC mit Kettenantrieb entwickeln. Die Verantwortlichen wollten das Antriebskonzept aber beibehalten. Das Rennmotorrad sollte vor allem zur Verbesserung der Serienmodelle dienen. So wurden zunächst Fahrgestelle mit HInterradschwinge gebaut, die so ähnlich bald in der Sport-AWO Verwendung finden würden. Die Motorleistung mit der Batterie-Doppelzündung konnte auf 27 PS erhöht werden. Ein Schritt nach vorn war das neue eng abgestufte Fünfgang-Renngetriebe. |
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Neben der Lenkerverkleidung wurde auch erstmals eine Bugvollverkleidung gebaut, die Hans-Joachim Scheel 1954 erstmals in Schleiz einsetzte. Die Maschine erreichte damit nun 175 km/h.
AWO RS 250/3 Baujahr 1956 Ab 1956 wurden einige Fahrgestell der Sport-AWO mit Rennmotoren unter der Bezeichnung Simson RS 250/3 eingesetzt. |
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AWO-Rennmaschinen mit DOHC-Motoren
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Quellen: Fanger, Hendrik, Winter, Andreas; AWO- & Simson-Renngeschichte, Verlag 79OKTAN oHG Zettlitz, 2022