Rennmaschinen mit OHV-Motoren

Touren-AWO auf dem Sachsenring 2017

AWO 425 R wie sie 1952 gefahren wurde nun auf dem Sachsenring im Jahr 2017

AWO 425 R Baujahr 1952

Eine erste Rennmaschine auf Basis einer Serien-AWO 425, die es ab dem 3. Quartal 1950 zu kaufen gab, baute Nachwuchsrennfahrer Gerhard Jung mit dem Kfz-Meister Werner Strauch im Sommer 1951 auf. Die Fußrasten wurden nach hinten verlegt, die Elektrik bis auf den Zündmagneten entfernt und die Maschine von 140 auf 105 kg erleichtert. Die Verdichtung wurde erhöht und mit einem ALNO-Vergaser konnte die Leistung von 12 auf 16 PS erhöht werden. Der Direktor der AWTOWELO Simonjan holte im Oktober 1951 den begabten und rennsportbegeisterten Ingenieur Michael Heise als neuen Leiter der Versuchsabteilung ins Werk. 

AWO RS 250/1 Baujahr 1953 in Raschas Gaststätte 2012

Dieser stellte Werner Strauch am 1. November 1951 ein um die beiden ersten Werksrennmaschinen AWO 425 R aufzubauen, die in der Saison 1952 erfolgreich eingesetzt werden konnten.

AWO RS 250/1 Baujahr 1953

Vom Staatlichen Komitee für Körperkultur und Sport, Referat Motorsport erhielt die in VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson, Suhl umbenannte AWTOWELO im Januar 1953 den Auftrag 15 Rennsportmaschinen für Betriebssportgemeinschaften zu bauen. 

Simson RS 250/1 beim Classic Cup in Köthen 2015

Sie sollten zu Saisonbeginn eingesetzt werden können. Eine für die nur fünf Beschäftigten der Versuchsabteilung kaum leistbare Aufgabe. Dennoch wurde einige bis Mai 1953 fertiggestellt und in den Rennen erfolgreich erprobt. Während die Serienmotoren einen waagerechten Einlass hatten wurde in den Renn-Zylinderkopf neben einem größeren tulpenförmigen Einlassventil mit einem größeren um 17° geneigten Einlasskanal versehen. Mit dem neuen BVF-Rennvergaser leistete der Motor nun 24 PS. Neben den 15 käuflichen Renn-AWO´s wurden auch drei Werks-Renner gebaut, bei denen an vielen Parametern beispielsweise der Nockenwelle experimentiert wurde.

AWO RS 250/1 Kleinserienrennmaschine Baujahr 1953, Motorradmuseum Schloss Augustusburg 

Jens Herfort AWO RS 425 Baujahr 1953 beim Lückendorfer Bergrennen 2022

AWO RS 250/2 mit Hinterradschwinge und Lenkerverkleidung in Raschas Gaststätte Petersberg/Teicha 2012

AWO RS 250/2 Baujahr 1954

Michael Heise sah schnell die Grenzen der Möglichkeiten des OHV-Einzylinders. Er wollte einen möglichst Zweizylindrigen DOHC mit Kettenantrieb entwickeln. Die Verantwortlichen wollten das Antriebskonzept aber beibehalten. Das Rennmotorrad sollte vor allem zur Verbesserung der Serienmodelle dienen. So wurden zunächst Fahrgestelle mit HInterradschwinge gebaut, die so ähnlich bald in der Sport-AWO Verwendung finden würden. Die Motorleistung mit der Batterie-Doppelzündung konnte auf 27 PS erhöht werden. Ein Schritt nach vorn war das neue eng abgestufte Fünfgang-Renngetriebe.

AWO RS 250/3? Beim ADMV Classic Cup Köthen 2019

Neben der Lenkerverkleidung wurde auch erstmals eine Bugvollverkleidung gebaut, die Hans-Joachim Scheel 1954 erstmals in Schleiz einsetzte. Die Maschine erreichte damit nun 175 km/h.

AWO RS 250/3 Baujahr 1956

Ab 1956 wurden einige Fahrgestell der Sport-AWO mit Rennmotoren unter der Bezeichnung Simson RS 250/3 eingesetzt. 

AWO RS´ im Kurven-Fight in Köthen 2019

Jens Herfort AWO RS 425 Baujahr 1953 beim Bergrennen in Lückendorf 2022

AWO-Rennmaschinen mit DOHC-Motoren

Simson Renn-Zweitakter

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Quellen: Fanger, Hendrik, Winter, Andreas; AWO- & Simson-Renngeschichte, Verlag 79OKTAN oHG Zettlitz, 2022