Wagen ohne Pferde
Der erste Wagen, der im Jahr 1769 ohne Pferde, getrieben von einer Dampfmaschine, recht kraftvoll losfuhr und sich auch durch eine Mauer kaum stoppen ließ, stammte von Nicolas Cugnot, die Konstruktion der verwendeten Dampfmaschine vermutlich vom Russen Polsunow. Die Militärs kauften das Gerät, das die schöne Mauer kaputt gemacht hatte, jedoch nicht. Die Lenkung des schweren Geräts war nicht ausgereift, Bremsen noch nicht vorhanden.
Ab 1797 entwickelte Richard Trevithik mehrere Lokomobile. Strassenfahrzeuge, wie der “Puffing Devil” von 1801 konnten, wie kleine Omnibusse, eine Anzahl Passagiere befördern, waren aber störanfällig, nicht rentabel und setzten sich gegenüber den Pferdekutschen noch nicht durch. Erst ab 1831 wurden erste Linien mit größeren Dampfomnibussen der Firma Hancock zwischen Stratford und London und London und Paddington betrieben. Durch zahlreiche Unfälle u.a. Kesselexplosionen mit vielen Toten kam die Entwicklung ins Stocken.
Durch französische Hersteller, wie Bollée und De Dion-Bouton wurden ab 1873 kleinere, sichere und leistungsfähigere Lokomobile und Dampfomnibusse gebaut und damit Linien betrieben. Der Dampfbus “Obéisante” der Fa. Bollée schnaufte 1875 ohne Probleme die 230 Kilometer lange Strecke von Le Mans nach Paris entlang. Vier Jahre später baute die Firma einen ersten Doppelstock-Omnibus, der allerdings mit seinen 27 Tonnen Leermasse ein ziemliches Ungetüm war. Der Ingenieur Leon Serpollet entwickelte die Dampfantriebstechnik für Strassenfahrzeuge weiter. Seine kleinen leichten Schnelldampferzeuger wurden mit Petroleum beheizt und die schnelllaufenden Dampfmaschinen mit bis zu sechs Zylindern sahen schon fast wie kleine Boxermotoren aus. Im Jahr 1902 stellte er auf der Strandpromenade von Nizza mit 120,8 km/h einen Weltrekord auf, der vier Jahre später mit dem Dampfwagen des Amerikaners Mariot mit unglaublichen 205,4 km/h eingestellt wurde. Es dauerte einige Jahre, bis ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor diese Leistung schlagen konnte.
Als der 27. Präsident der USA W. H. Taft, 1909 sein Amt antrat, war er der erste Chef des Weißen Hauses, der keine Pferdekutsche als Dienstwagen benutzte. Er ließ sich in einem Dampfwagen chauffieren. In Amerika waren zu dieser Zeit alle drei Antriebsarten vertreten, von denen der Otto-Motor mit nur zehn Prozent aller Zulassungen in den USA eindeutig der Aussenseiter war: Fünfzig Prozent der US-Automobile waren Dampfwagen, vierzig Prozent waren Elektro-Autos.
Elektromobile
(in Arbeit)
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Zeittafel wichtiger Erfindungen
Quellen: Neuerungen an Gasmaschinen, Polytechnisches Journal 247, 1883, J. G. Cotta, Stuttgart, Seite 145 – 153
Neue Erdölkraftmaschinen. Polytechnisches Journal 303, 1897, Verlag J. G. Cotta, Stuttgart, Seite 246 – 251
Dr. Peter Kirchberg, Oldtimer Autos von einst, Urania Verlag, Leipzig Jena Berlin, 1974
Wolfgang Roediger, Hundert Jahre Automobil, Urania Verlag, Leipzig Jena Berlin, 2. Auflage 1988, . F. Sass, Die Geschichte der deutschen Verbrennungsmotorenbaus, Springer-Verlag Berlin-Heidelberg 1962 .