.
Die Vierhunderter-GS Baujahr 1971
Das Motorrad hier links ist zwar keine Werksmaschine hat aber den gewaltigen Motor der GS 400 mit 44 PS. Er stammt von einer Werksmaschine, die beim ASK in Leipzig international eingesetzt wurde. Diese Bikes hatten Anfang der siebziger Jahre noch den Zentral-rohrrahmen aber modifizierte Schwingen, Unterzüge, Alu-Tank und erstmals Klauenpol-Magnetzünder-Lichtmaschinen. Es wurde auch mit verschiedenen zugekauften Telegabeln experimentiert. Die von verschiedenen Fahrern des MC Leipzig eingesetzte Maschine hier ist einer Werks-GS von 1971 deshalb recht ähnlich. |
|
MZ GT 350 Baujahr 1975
Ab Mitte der siebziger Jahre wurden Werksmaschinen mit einem Doppelschleifenrohrrahmen und gekröpfter Schwinge ausgestattet. Man verwendete nun auch Kunststoff- Kotflügel und -Lampenkombinationen, sowie die bewährten Simson-Sperber-Tanks mit eingeschweißten Werkzeugfach. Mit den Klauenpol-Zündern wurde die Batteriezündung mit Regler und schweren Akku obsolet. Die hier abgebildete MZ GT 350 wurde nach ihrer ersten Einsatzzeit restauriert und von Uwe Weber bei der FIM Enduro Vintage Trophy auf der Insel Elba eingesetzt. |
|
Das Team Deutschland wurde damit 2021 Vize-Weltmeister. Die Motoren waren denen der ETS/G5 noch ähnlich. Die Kupplung war aber nicht auf der Kurbelwelle, sondern auf der ersten Getriebewelle gelagert. Ohne das Zentralrohr zu umgehen, wie bei der ETS, saugte der Jikov-Vergaser geradewegs die Luft aus einem voluminösen Luftfilter unter dem Sitz an. Aus 347ccm Hubraum holte der schlitzgesteuerte Motor etwa 38 PS. | |
MZ 505 GT Baujahr 1978 von Manfred Jäger
Mit Motoren mit etwa 370ccm starte MZ erfolgreich in der 500er Klasse, auch wenn man hier Hubraum und damit Leistung vergab. Doch Leistung hatten die MZ-Enduros genug. Man hätte mit diesen Motoren auch in der Klasse bis 750ccm starten können, doch hier war ein Mindest-Hubraum gefordert. Um gegen die BMW und andere Gelände-Elefanten antreten zu können wurde ein 505ccm großer Zweitakter gebaut, mit dem Manfred Jäger 1978 auch den Europameister-Titel holte. Das Drehmomentmonster wog nur 110 Kilo, mit dem die 48 PS leichtes Spiel hatten. |
|
MZ GT 250, Baujahr 1979 von Frank Schubert
Für die Saison 1979 wurden völlig neue Fahrgestelle entwickelt. Die neuen Doppelschleifen-Rohrrahmen aus hochlegierten Stahl gerieten grazil und damit leicht. Die lange Schwinge mit schräg angestellten Twin-Shock-Federbeinen und die neue Telegabel ermöglichten sehr lange Federwege. Der Motor konnte mit gezogener Kupplung auch mit eingelegtem Gang gestartet werden – in Schlamm und Unterholz ein Vorteil. Mit seinen 42 PS war er auch für höhere Klassen stark genug. Mit der hier links abgebildeten Maschine wurde Frank Schubert 1979 Gesamtschnellster bei den Six Days im westdeutschen Neukirchen. Er war also auch schneller als die Fünfhunderter oder gar BMW´s. |
|
Werksenduros der achtziger Jahre
zurück zu: MZ Geländesport
Quellen: Rönicke, Frank, Das grosse DDR-Motorradbuch, Motorbuch Verlag, Stuttgart, 2013 Loistl. Bernd, 39. Internationale Sechstagefahrt in Erfurt, Books on Demand GmbH Norderstedt, 2014-2016