Mitte der sechziger Jahre wurde ein neuer moderner Traktor in einer für die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften geeigneter Größenklasse entwickelt. Dabei sollte der neue Einheitsmotor aus Nordhausen, der schon im LKW W 50 Anwendung gefunden hatte, verwendet werden. Im Jahr 1967 war der Produktionsstart der Standart-Version. Der Motor war elastisch in der Halbrahmen-Bauweise aufgehängt. Ein Teillast-Schaltgetriebe mit drei Gängen und drei Gruppen wurde neu entwickelt. Die Zugmaschine hatte so 9 Vorwärts- und 6 Rückwärtsgänge, die teilweise auch unter Last geschaltet werden konnten. Die Zweischeibenkupplung hatte eine Luft-, die Lenkung eine hydraulische Unterstützung. Der Traktor konnte so mühelos auch von einer zierlichen Frau gefahren werden. Die Bremsen konnten als Lenkbremse (links bzw. rechts einzeln) verwendet werden. Der Traktor hatte eine Differentialsperre und neben hydraulischem Kraftheber eine höhenverstellbare Kupplung, um die Lastverteilung auf die Hinterachse regeln zu können. Ab dem Jahr 1972 war er auch als Allrad-Traktor ZT 303 lieferbar. Die Maschine hatte zunächst 90 später 100 PS und konnte –  druckluftgebremst – Anhänger bis zu 24 Tonnen ziehen. Bis zum Jahr 1984 wurden insgesamt 72.382 Traktoren der Baureihe produziert. Einige ZT wurden mit Schönebecker-Sechszylindermotoren ausgerüstet, die allerdings auf 150 PS gedrosselt wurden.

ZT 300 in Standartausführung

Fortschritt ZT 303 mit Allradantrieb

ZT 403/307 mit Sechszylinder-Motor

Ab 1983 wurde der ZT 300 durch den ZT 320 abgelöst, der in seinen Parametern etwa gleich blieb. Der Motor leistete weiterhin 100 PS verbrauchte aber weniger Dieselkraftstoff. Die Fahrerkabine war nun geräusch- und schwingungsgedämpft sowie stabil gegen Umsturz gesichert. Der Fahrersitz war luftgefedert. Die meisten Traktoren der neuen Baureihe wurden als ZT 323-A also mit Allradantrieb ausgeliefert. Die Anhängelast betrug 30 Tonnen. Schon wie beim ZT 300 wurden etliche Zugmaschinen als Zweiwege-Maschinen ausgeführt, um Güterwagons der Reichsbahn über Nebengleise zu den Betrieben mit Bahnanschluß zu ziehen. Es gibt Prototypen mir Sechszylinder-Motor eigener Produktion und 150 PS. Die Produktion der Baureihe endete im Jahr 1990. 

Fortschritt ZT 323 A

Fortschritt 320-A Zweiwege-Zugmaschine

Fortschritt ZT 423 Prototyp Sechszylinder

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