Nach dem Ausscheiden August Horchs konzentrierte man sich hauptsächlich auf den Bau exclusiver, teurer Automobile. 1921 kaufte die Horch AG eine Entwicklung des schweizer Konstrukteurs Zoller. Dieser ursprünglich seitengesteuerte Motor der Argus-Motorengesellschaft Berlin-Reinickendorf wurde an den Zylinderköpfen völlig umgestaltet. Der Motor hatte nun eine oben liegende Nockenwelle und leistete statt 35 nun 45 PS bei gleichem Hubraum von 2,6 Litern. Bald gab es eine Version mit sechs Zylindern und 65 PS. Die Horch AG und Argus hatten nun nicht nur gegenseitige Beteiligungen, beispielsweise durch Aktionäre wie Moritz Strauß, sondern auch das gleiche Konstruktionsbüro, in dem Paul Daimler einer der wichtigsten Konstrukteure war. Daimler entwickelte einen Achtzylindermotor mit oben liegenden Nockenwellen, die durch eine Königswelle mit Gleason-Spiralverzahnung angetrieben wurde. Es gab keine Kipphebel und Stößelstangen mehr. Der Motor war ab 1926 der erste serienmäßig hergestellte Achtzylinder. Die Palette der Reihen-Achtzylinder beinhaltete bald Motoren von 3, 3,5, 4, 4,5, und 5 Liter Hubraum und Leistungen zwischen 60 und 100 PS. Ein 12-Zylinder-V-Motor mit 6 Litern Hubraum und 120 PS rundete die Motorenpalette nach oben ab.
Nachdem die Horch AG im Juni 1932 von der Auto Union übernommen wurde, spezialisierte man sich auf repräsentative Fahrzeuge in der Luxusklasse. Es wurde ein neuer kompakterer Achtzylindermotor in V-Form entwickelt und eine neue Modellreihe konstruiert. Die Reihenmotoren wurden aber ebenfalls weiterentwickelt und die Leistung auf bis zu 140 PS angehoben.
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Die Horchwerke hatten schon im 1. Weltkrieg LKW für das Heer geliefert. Ab 1933 produzierte man wieder für die Rüstung. Der Anteil dieser Produktion nahm ab 1939 sprunghaft zu. Das letzte Zivilfahrzeug wurde 1941 ausgeliefert. Die meisten Kübelwagen wurden vom Achtzylinder-V-Motor angetrieben.
Alle Fotos dieser Seite wurden im August Horch Museum Zwickau aufgenommen.
Historie ab 1945: VEB HORCH Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau
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Quellen; Paul Gränz, Peter Kirchberg, Ahnen unserer Autos, Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin, 1975