Nach dem Ausscheiden August Horchs konzentrierte man sich hauptsächlich auf den Bau exclusiver, teurer Automobile. 1921 kaufte die Horch AG eine Entwicklung des schweizer Konstrukteurs Zoller. Dieser ursprünglich seitengesteuerte Motor der Argus-Motorengesellschaft Berlin-Reinickendorf wurde an den Zylinderköpfen völlig umgestaltet. Der Motor hatte nun eine oben liegende Nockenwelle und leistete statt 35 nun 45 PS bei gleichem Hubraum von 2,6 Litern. Bald gab es eine Version mit sechs Zylindern und 65 PS. Die Horch AG und Argus hatten nun nicht nur gegenseitige Beteiligungen, beispielsweise durch Aktionäre wie Moritz Strauß, sondern auch das gleiche Konstruktionsbüro, in dem Paul Daimler einer der wichtigsten Konstrukteure war. Daimler entwickelte einen Achtzylindermotor mit oben liegenden Nockenwellen, die durch eine Königswelle mit Gleason-Spiralverzahnung angetrieben wurde. Es gab keine Kipphebel und Stößelstangen mehr. Der Motor war ab 1926 der erste serienmäßig hergestellte Achtzylinder. Die Palette der Reihen-Achtzylinder beinhaltete bald Motoren von 3, 3,5, 4, 4,5, und 5 Liter Hubraum und Leistungen zwischen 60 und 100 PS. Ein 12-Zylinder-V-Motor mit 6 Litern Hubraum und 120 PS rundete die Motorenpalette nach oben ab.

Horch Achtzylinder-Reihenmotor mit zwei oben liegenden Nockenwellen (DOHC), 1927/28

Horch Achtzylinder-Reihenmotor mit zwei oben liegenden Nockenwellen (DOHC), 1927/28

Horch Pullmann-Limousine Baujahr 1929

Horch 350 Pullmann-Limousine mit Achtzylinder-Reihenmotor, Baujahr 1929

Horch 303 Feuerwehr Baujahr 1927

Horch 303 Feuerwehr, Baujahr 1927

Horch 400 Limousine Baujahr 1930 mit Reihenmotor

Nachdem die Horch AG im Juni 1932 von der Auto Union übernommen wurde, spezialisierte man sich auf repräsentative Fahrzeuge in der Luxusklasse. Es wurde ein neuer kompakterer Achtzylindermotor in V-Form entwickelt und eine neue Modellreihe konstruiert. Die Reihenmotoren wurden aber ebenfalls weiterentwickelt und die Leistung auf bis zu 140 PS angehoben.

Horch Achtzylinder-V-Motor, Baujahr 1935

Horch Achtzylinder-V-Motor, Baujahr 1935

Horch 930 V Cabriolet, Baujahr 1939

Horch 930 V Cabriolet, Baujahr 1939

Horch 853 Sport-Cabriolet, Baujahr 1936

Horch 853 Sport-Cabriolet Baujahr 1936

Horch 853 Sport-Cabriolet mit Reihenmotor

Horch 951 A Pullmann-Cabriolet von 1937, Reihenmotor

Horch 830 Coupé mit Achtzylinder-V-Motor

Horch 830 Cabriolet V-Motor Karosserie Fa. Gläser, Dresden, 1933

Horch 830 Cabriolet mit V-Motor, Karosserie:  Fa. Gläser, Dresden, 1933

Horch 830 BL Pullmann-Limousine, Baujahr 1939

Horch 830 BL Pullmann-Limousine, Baujahr 1939

Die Horchwerke hatten schon im 1. Weltkrieg LKW für das Heer geliefert. Ab 1933 produzierte man wieder für die Rüstung. Der Anteil dieser Produktion nahm ab 1939 sprunghaft zu. Das letzte Zivilfahrzeug wurde 1941 ausgeliefert. Die meisten Kübelwagen wurden vom Achtzylinder-V-Motor angetrieben.

Horch 901 Mannschaftswagen

Horch 901 Mannschaftswagen Baujahr 1938

Schwerer geländegängiger PKW Horch Typ 108 1B, 1939/40 mit Vierrad-Lenkung

Schwerer geländegängiger PKW Horch Typ 108 1B, 1939/40 mit Vierrad-Lenkung

Alle Fotos dieser Seite wurden im August Horch Museum Zwickau aufgenommen.

Historie ab 1945: VEB HORCH Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau

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Quellen; Paul Gränz, Peter Kirchberg, Ahnen unserer Autos, Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin, 1975