(in Arbeit)

In der DDR kamen nur einsitzige Spezialfahrzeuge mit stabilen Käfigen aus gezogenem Rohr zum Einsatz. Die Stahlrohre mussten einen Mindestdurchmesser von 38 und eine Mindestwandstärke von 2,6 Millimetern aufweisen. Die ADMV-Kommission schrieb in ihrem Regelwerk Zweikreisbremsanlagen und Felgen mit 16 Zoll vor. Zunächst gab es drei Hubraumklassen. Nach den Vorgaben der Kommission sollten die 600er Buggys ein Mindestgewicht von 360, die 1000er 400 und die Buggys mit einem Hubraum von 1300ccm 460 Kilogramm Mindestgewicht aufweisen.

Harald Schruttke

Harald Schruttke(links) im Buggy 600ccm in Lugau 1989, Foto: Archiv Harald Schruttke

Spezialfahrzeuge bis 600 Kubikzentimeter

Diese Klasse sollte einer größeren Zahl Startern den Einstieg in den Sport ermöglichen. Die Triebwerkseinheit des Trabant wurde im Heck eingebaut. Die ersten Buggys auf Basis Trabant verwendeten noch etliche Fahrwerksteile wie Bremsen, Lenkung und Dreieckslenker, doch bald wurden nur noch speziell angefertigte Fahrwerksteile verwendet. Hinten kamen oft Dreieckslenker vom Tatra zum Einsatz. Es wurden geniale hydrpneumatische Federbeine entwickelt. Die Trabant-Motoren erreichten bald Leistungen über 70 PS. Viele wurden von Stromhard Kraft getunt. Theoretisch sollten auch Polen mit ihren Fiat-Motoren teilnehmen können. Doch es hat wohl nie einen Motor des 126p im Autocross gegeben. Ich sah aber vereinzelt Viertakt-Motoren aus dem Bahn- und Moto Cross-Sport, die auch über 70 PS entwickeln konnten. In der DDR gaben die zwickauer Triebwerke – die allerdings in Chemnitz produziert wurden – den Ton an. Zur besseren Gewichtsverteilung wurden sie zum Schluss mit beispielsweise Barkas-Getrieben längs  verbaut.

Vorderachse links Buggy 600ccm

Scheunenfund: Vorderachse links im Buggy 600ccm, Neben einem hydropneumatischen Federbein wurden Achsschenkel und Bremsen des Trabant verwendet.

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hydropneumatisches Federbein

hydropneumatisches Federbein eigener Herstellung

Trabant Quereinbau

Trabant-Triebwerk Quereinbau, Foto: Archiv Harald Schruttke

Trabant Längseinbau

Trabant-Triebwerk Längseinbau, Foto: Archiv Harald Schruttke

Rahmen Autocross-Spezialfahrzeug 600ccm von Bernhard Hofmann am Beginn der Restauration

Trabi Längseinbau Torgau

Trabantmotor Längseinbau Neiden 2003 Foto: B. Hofmann

Wartburg 1150ccm

Wartburg 1150ccm, Foto: Archiv Harald Schruttke

Spezialfahrzeuge bis 1300 Kubikzentimeter

In Polen, der CSSR, Rumänien, Jugoslawien und der Sowjetunion wurden Motoren mit diesem Hubraum hergestellt. Die FIAT, Skoda, Dacia, Zastava, Moskwitsch und Lada-Motoren wurden in großen Stückzahlen hergestellt und waren einigermaßen verbreitet. In der DDR wurden auf 1150ccm aufgebohrte Wartburg-Motoren verwendet, die mit ihren 85 bis 105 PS Leistung und ihrem geringem Gewicht als Zweitaktmotor Paroli bieten konnten. Neben Wartburg- wurden auch Barkas und Saporoshezgetriebe verwendet.

Wartburg Mittelmotor

Wartburg Mittelmotor-Anordnung, Foto: H. Schruttke

Wartburg Mittelmotor

Wartburg Mittelmotor-Anordnung, Foto: H. Schruttke

Vierzylinder-Zweitakt-Wartburg-Motor

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Vierzylinder-Zweitakt-Wartburg-Buggy

Vierzylinder-Zweitakt-Wartburg-Buggy Neiden 2003

Vierzylinder-Zweitakt-Wartburg-Buggy

Vierzylinder-Zweitakt-Wartburg-Motor Foto: B. Hofmann

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Quellen: https://www.autocross-history.at/                            https://de.wikipedia.org/wiki/Autocross                                                 .    Täger, Harald, Wirth, Wolfgang, Geyler, Stefan, Motorsport in der DDR, Automobil- und Motorradsport von 1949 bis zum Mauerfall,              GeraMond Verlag GmbH, München, 2014                                                                                                                                               Riefke, Erwin; Buggies, Illustrierter Motorsport, 8. 1973