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MZ GT 350, Baujahr 1975 Enduro-Museum Zschopau

MZ GS 350/360/380  (1975)

1975 wich man in der Werkssportabteilung in Hohndorf endgültig vom Brückenrahmen ab. Die Maschinen hatten nun einen Doppelschleifen-Rohrrahmen, der durch seine etwas spezielle Ausführung die Aufnahme eines voluminösen Luftfilterkastens ermöglichte. Das Gewicht war auf 110 Kilogramm gesunken. Die lange Schwinge war gekröpft und die Federbeine schräg gestellt, wodurch der Federweg hinten deutlich länger wurde. Vorne baute man weiterhin Gabeln von Bultaco ein. Ebenso fanden noch die verchromten Sperber-Tanks Verwendung. 

MZ GS 360/380, Baujahr 1975, Augustusburg

Von nun an wurden die Fahrgestelle Silbergrau und flächige Teile grün lackiert, woran man MZ neben dem typischen Kettenschutz gut erkennen konnte. Es wurde noch das lange an die Serie erinnernde Motorgehäuse allerdings mit fünf oder sechs Gängen verwendet. Die Kupplung war von der Kurbelwelle auf die Vorgelegewelle verlegt worden. Neben der 250er gab es Motoren mit 350 und etwas mehr Hubraum. Die 350er hatten 38 PS.

 

MZ GS 360/380, Baujahr 1975

MZ GT 350, Baujahr 1975

Simson GS 100 Baujahr 1976 im Fahrzeugmuseum Suhl

Simson GS 100  (1976)

Die neuen Werks-Geländemaschinen aus Suhl unterschieden sich nun völlig von der Kleinserie. In den grazilen Doppelschleifen-Rohrrahmen war ein Triebwerk eingebaut, bei dem das 6-Gang-Getriebe mit Kupplung separat war und an den Motor angeflanscht wurde. Um die Kurbelwelle wechseln zu können, musste nun nicht mehr das Getriebe auseinander gezogen werden. Der Motor leistete bei 10.000 U/min 24 PS. Die neue Telegabel wurde in Suhl gebaut. Die Bikes hatten nun Tanks aus GFK, die wie der Luftfilterkasten meist rot lackiert wurden. Typisch war auch die vollständig gekapselte Sekundärkette. Mit einem baugleichen Bike mit 75ccm konnte Gerhard Haatz bei der ISDT 1976 den Klassensieg holen.

Hercules/Fichtel & Sachs AG Wankel GS 1976/77

Hercules/Fichtel & Sachs AG Wankel GS 1976/77

Hercules/Fichtel & Sachs AG Wankel GS 1976/77

Die Herkules mit Einscheiben-Wankelmotor gehört zu den ungewöhnlichsten Motorrädern, die je bei einer Sechstagefahrt starteten. Die luftgekühlten Motoren hatten 294ccm Kammervolumen und 38 PS. Es wurden nur drei Maschinen gebaut, die in der 500er-Klasse starten mussten. Kurt Fischer konnte mit der links abgebildeten Maschine den 2. Platz bis 500ccm bei der ISDT 1976 in Österreich belegen. Heribert Schek fuhr die zweite Maschine, fiel aber aus. 

MZ 505 GT Baujahr 1978 Schloß Augustusburg

MZ 505 GT  (1978)

Für die Klasse bis 750ccm war nun vorgeschrieben worden, dass die Motoren mehr als 500ccm haben mussten. Im Prinzip hatten die leichten Zweitakter von Maico, Jawa und MZ auch aus 350 bis 400ccm genug Leistung, um mit den schweren BMW R 75 mehr als mithalten zu können. MZ baute nun einen Einzylinder mit großer Bohrung und 505ccm. Mit dem links abgebildeten Bike wurde Manfred Jäger 1978Europameister in der Klasse bis 500 Kubikzentimeter. Die Werks-MZ hatten nun Tanks aus Aluminium-Blech mit verschiedenen Formen, die GT 505 hier eine frühe Form des “Sargtanks”.

KTM 50 GS  (1978)

Von diesem Modell wurden von Heinz Brinkmann nur drei Exemplare für KTM Deutschland gebaut. Der Motor mit 49 Kubikzentimetern hat eine Wasserkühlung mit einem speziellen Radiator und leistet ca. 12 PS. Peter Neumann fuhr eines der Bikes 1978 bei der ISDT in Schweden. Dort wurde es ihm gestohlen. Mit dem hier abgebildeten Exemplar wurde Bernhard Brinkmann 1978 Dritter bei der deutschen Geländemeisterschaft.

KTM 50 GS, Baujahr 1978, Heinz Brinkmann

KTM 50 GS Baujahr 1978 Heinz Brinkmann

Maico/Haas Eigenbau 760ccm, Baujahr 1979

Maico/Haas Eigenbau 760ccm, Baujahr 1979

Maico/Haas Eigenbau 760ccm  (1979)

Nachdem Manfred Jäger mit der MZ GT 505 den BMW die Rücklichter gezeigt hatte, wurde eine Klasse über 750ccm eingerichtet. Doch nach wie vor ist das Fahrzeuggewicht ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Motorsport. Egbert Haas baute nun einen Einzylinder-Zweitakter mit 760 Kubikzentimetern Hubraum auf Basis Maico und gewann damit sogleich die Europameisterschaft in dieser Klasse.

MZ GT 250  (1979)

MZ GT 250, Baujahr 1979, Frank Schubert Gesamtschnellster Six Days Neukirchen

MZ hatte nun eine neue Motorbaureihe entwickelt. Die Motor- und Getriebegehäuse waren wesentlich kleiner und leichter als die von der ETS Abgeleiteten, vor allem kürzer. So konnte das Kettenritzel nah am Schwingendrehpunkt positioniert werden. Die problematische Längenänderung für die Kette wurde so stark verringert. Das Motorrad konnte auch bei eingelegten Gang mit gezogener Kupplung angetreten werden, was im Gewühl zwischen Schlamm und Wurzeln ein unschätzbarer Vorteil sein konnte. Es wurde ein noch leichterer Doppelschleifenrahmen aus Chrom-Molybdänstahl und eine neue Gabel eingeführt. Das Fahrwerk hatte nun sehr lange Federwege. Frank Schubert wurde 1979 mit dem links angebildeten Bike Gesamtschnellster bei der ISDT in Neunkirchen. 

Technik 1980 bis 1986