Motorräder der von Ulrich Maisch 1926 im schwäbischen Pfäffingen gegründeten Motorradmarke waren vor allem im Enduro- und Motocross-Sport erfolgreich. Ich selbst konnte einige Exemplare in Aktion bei den Six Days 1982 in Povazska Bystrica bestaunen. Maico beteiligte sich in den siebziger Jahren auch an den Weltmeisterschaften im Strassenrennsport in den Klassen 125 und 250 Kubikzentimeter. Im Jahr 1972 gewann beispielsweise Börje Jansson auf dem Sachsenring den Lauf zur WM in der Achtelliterklasse. Auch Sachsenring-Sieger Dieter Braun fuhr einige Zeit eine Maico. Leider verschwand die Firma in den achtziger Jahren. Es ist schon seltsam, dass so innovative Firmen mit wettbewerbsfähigen Produkten, wie Maico, NSU, Borgward, Glas, Adler, Zündapp, Kreidler und Hercules verschwanden. Hätte Glas nicht BMW übernehmen müssen? Es kam anders. Maico verschwand in den Achtzigern. MZ konnte im Rennsport ab Mitte der Siebziger nicht mehr mithalten. Mit einer der Maschine von Rajko Wagner ähnlichen Maschine gewann der Finne Tapio Virtanen in Schweden die vorläufig letzten WM-Punkte. Einige der letzten ihrer Art – Maico und MZ – in Läufen gegen- oder miteinander antreten zu lassen, ist m.E. nicht die schlechteste Idee. Rajko Wagner und Jens Köhler bewegten zwei der letzten Werks-RZ richtig rasant um den Kurs. Maico-Pilot Martin Gürth und einige andere standen dem in nichts nach. Ab 1973 gab es in vielen Disziplinen keine richtige internationale Beteiligung mehr. Sportler anderer sozialistischer Staaten setzten mehr und mehr Yamaha, Morbidelli und andere Fabrikate ein. So gewann letztlich meist Janos Drapal auf Yamaha. Die vom ADMV neu geschaffene Klasse 250ccm – Einzylinder wurde daraufhin bald recht beliebt. Sie erlaubte fairen, bezahlbaren Sport für eine größere Zahl an Sportlern. Am Sonntag konnte man einige der von Hartmut Bischoff dafür aufgebauten MZ-Einzylinder hören und sehen.
Quellen: Nöbel, Hendrik et.al., Motorsport zum Anfassen, Programmheft, ADAC Sachsen e.V., HB-Werbung und Verlag GmbH & Co. KG, 2025