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In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich der Trialsport aus observed hills genannten Geländeabschnitten innerhalb der Zuverlässigkeitsfahrten (reliability trials) in Großbritannien. Während die reliability trials zum Geländesport (Enduro) führten, entwickelten sich die observed hill-Bestandteile über observed trials zu einer eigenen Disziplin dem heutigen Trialsport. Anfangs wurden die trials auch im Deutschen “Stilfahrtprüfungen” genannt, denn es galt, den Abschnitt ohne Stop und möglichst elegant zu meistern. Auf Betreiben der Zeitschrift Illustrierter Motorsport wurde in Berlin Rummelsburg am 25.8.1957 das erste Trial in der DDR veranstaltet.1 Das Besondere des Sports bei uns war, dass es keine Hersteller oder Importeure von Trialmotorrädern gab. Die Sportler schufen sich ihre Fahrzeuge selbst. In der DDR gab es nur Motorradtrial. Trial mit PKW oder LKW gab es nicht.
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Motorradtrial
In den vierziger Jahren wurden in England und in Belgien schon ähnliche Bewertungsregeln angewandt, wie heute. Auf einem mehr oder weniger langen Rundkurs, der meist drei oder viermal durchfahren wird, sind Wertungsabschnitte – sogenannte Sektionen abgesteckt. Pro Runde sind so meist acht bis 15 Sektionen möglichst ohne Stopp und ohne Berührungen der Strecke mit Körperteilen zu durchfahren. Eine Berührung gibt einen Strafpunkt, mehrere drei, das Scheitern oder Sturz fünf Punkte. Der Fahrer mit der niedrigsten Punktzahl gewinnt. Beim modernen Trial ist das Stehenbleiben beispielsweise zum Einnehmen einer bestimmten Position in bestimmten Fällen erlaubt. Während bei vielen Motorsport-Disziplinen heutzutage große finanzielle Ressourcen notwendig sind, zählt hier vor allem Geschick und Kraft. Die Maschinen sind recht erschwinglich. In der DDR wurde Trial mit Serienmaschinen in der Mitte der siebziger Jahre regelrecht propagiert. Dazu muss man wissen, dass Motorräder als Verkehrsmittel sehr verbreitet waren. Man ging davon aus, dass die Teilnahme an Wettbewerben mir Serienmaschinen die Fahrzeugbeherrschung trainieren und die Verkehrssicherheit maßgeblich erhöhen könnten. So forderte der Illustrierte Motorsport 1973 mehr niedrigschwellige Einstiegsveranstaltungen; sogenannte “Trials für Jedermann”.2
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Quellen: 1 Trial Berlin hat begeistert!, Illustrierter Motorsport, September (II) 1957 2 Genée, Armin, Die Kunst der Einspurigen, Illustrierter Motorsport, Februar 1973