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Dem Zeitplan nach starteten Gespanne getrennt in Läufen für Sitzer und Kneeler. Doch ich sah auch Kneeler im Feld der Sitzer, vermutlich, weil es mehr Starter bei den Kneelern gab. Die Wertung der Deutschen Historischen Motorrad-Meisterschaft (DHM) ist auch bein den Gespannen noch in viele weitere Klassen unterteilt. Ich habe die Fotos der beiden großen Starterfelder des Veteranen-Fahrzeug-Verbandes (VFV) deshalb hier in einem Beitrag zusammengefasst. Seit dem Jahr 1949 wurden Weltmeisterschaften für Gespanne ausgetragen. Das älteste Motorrad im Feld dieser Veranstaltung war eine Triumph Thunderbird aus dem Jahr 1951. In den fünfziger und frühen sechziger Jahren ähnelten die verwendeten Motorräder noch weitgehend den verkäuflichen Produkten der Marken. Vor allem Motoren und Bremsen wurden aber stark verbessert. Der Fahrer saß wenn auch oft etwas niedriger und nach vorn gebeugt auf dem Bike. Um den Luftwiderstand zu senken und den Schwerpunkt für höhere Kurvengeschwindigkeiten abzusenken, wurden die Fahrzeuge immer flacher. Der Beifahrer lag bei Geradeausfahrt auf den Knien und auch der Pilot kam in eine mehr kniende Position. In England wurden diese Gespanne bald als “Kneeler” bezeichnet. War bis dahin ein Seitenwagen an ein einigermaßen serienähnliches Motorradfahrwerk angeschraubt, wurden nun spezielle sehr flache Rahmen gebaut, die beide Teile vereinten. In den sechziger Jahren setzte sich diese Bauweise mehr und mehr durch. Helmuth Fath war einer der Ersten, der so eine “Flunder für Knieende” bei der WM als Privatfahrer fuhr – und zwar schon 1956! Wie schon vor dem Krieg waren BMW-Boxermotoren, von einigen englischen Motoren abgesehen, lange Zeit das Maß der Dinge. Doch ein Zweitaktmotor hat eine höhere spezifische Leistung als ein unaufgeladener Viertakter. Der im Wassersport erfolgreiche König-Vierzylinder-Boxer-Zweitakter fand nun auch im Straßenrennsport Verwendung. So ein Zweitakt-Gespann gewann im Jahr 1975 mit den Piloten Rolf Steinhausen und Sepp Huber erstmals die Weltmeisterschaft.
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Quellen: Nöbel, Hendrik et.al., Motorsport zum Anfassen, Programmheft, ADAC Sachsen e.V., HB-Werbung und Verlag GmbH & Co. KG, 2025