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Im Jahr 1962 wurde zum ersten Mal eine Weltmeisterschaft in der sogenannten “Schnapsglasklasse” ausgetragen. Erster Weltmeister wurde der im Jahr davor aus der DDR geflohene MZ-Werksfahrer Ernst Degner nun auf einer Suzuki. Neben Honda, Suzuki, Zündapp und Derbi gehörte Kreidler zu den erfolgreichsten Fabrikaten. Kreidler-Motoren wurden auch in der DDR in als Eigenbau bezeichneten Motorrädern eingesetzt. Der neunmalige DDR-Meister Gernot Weser gewann stets mit Kreidler-Technik. Umso interessanter sind für mich Eigenbauten auf Basis von Simson, wie sie Ralf Schaum in Teicha herstellte. In das Motorgehäuse von Sperber/Habicht baute er ein selbsgefertigtes Sechsganggetriebe und eine gekürzte Kreidler-Kurbelwelle mit handgefertigten Pleuel ein. Die drehschiebergesteuerten Motoren erreichten Ende der siebziger Jahre 19 PS. Bald darauf hatten die Kreidler-Motoren des niederländischen Tuners Van Veen bis zu 24 PS. Mit den kleinen leichten Rennern wurde die 200km/h-Marke geknackt. Allerhand, für Triebwerke auf Basis von Mopeds. Vizeweltmeister Aalt Toersen bewegte eine Kreidler Van Veen aus dem Jahr 1969 gekonnt auf dem Kurs. Bei der Veranstaltung waren neben Kreidler-Maschinen von verschiedenen Tunern, Suzuki, Honda, Derbi, Garelli und Casal auch interessante Eigenbauten auch auf Basis Simson zu sehen. Eine der seltenen Uhl-Stein-Rennmaschinen summte um den Kurs, wie auch eine Replik einer Minimot. Bernd Birzer und Dietmar Zimpel bauten Anfang der siebziger Jahre einen wassergekühlten drehschiebergesteuerten Minimot-Zweizylindermotor mit 50 Kubikzentimetern Hubraum. Nach dem Verbot der Zweizylinder bauten sie noch einige Einzylinder mit 50 und 80ccm.
![]() Marit van der Lee NED Kreidler van Veen Baujahr 1973 |
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Quellen: Nöbel, Hendrik et.al., Motorsport zum Anfassen, Programmheft, ADAC Sachsen e.V., HB-Werbung und Verlag GmbH & Co. KG, 2025