Seit den Dreißiger Jahren wurden in und um Leipzig Sand- und Graßbahnrennen veranstaltet. Ein Ort dafür war beispielsweise die Trabrennbahn in Panitzsch. Im Jahr 1952 wurde innerhalb der Betriebssportgemeinschaft Post Leipzig eine Sektion Motorsport gegründet. Aus dieser ging 1962 der MC Post Leipzig hervor. Es wurden bis 1974 Graßbahnrennen im Küchenholz ausgetragen. Im zweiten Weltkrieg hatten die Bomber-Verbände der Alliierten versucht vor allem den Hauptbahnhof als Drehscheibe von Transporten auszuschalten. Bei mehreren Angriffswellen entstand eine Schneise der Verwüstung, die in Eutritzsch begann, über den Bahnhof und die Innenstadt vor allem die Ostvorstadt- das berühmte “Bücherviertel” – traf. Das Bücherviertel soll nach Informationen meiner Mutter, die in der Kohlgartenstraße wohnte, etwa ein Woche lang gebrannt haben. Kein Wasser der Welt hätte die 10.000 Tonnen Bücher und Papier löschen können. Nach dem Krieg wurde u.a. mit Kleinbahnen der Schutt und die Trümmer auch an zwei geplante Sportarenen transportiert. Die Große kennt heute jeder. Die Red-Bull-Arena befindet sich innerhalb des aus Trümmern aufgeschütteten Walls des einstigen Zentralstadions. Am Cottaweg wurde der Bau einer Radrennbahn begonnen, doch zugunsten der Alfred-Rosch-Kampfbahn wieder eingestellt. Nachdem das Areal im Küchenholz an die GST fiel, sah sich Vereinsvorstand Hans Tesch nach einer neuen Bahn um. Im Januar 1975 genehmigte der Stadtrad den Bau des Speedway-Stadions am Cottaweg. Schon im Mai 1975 fand das erste Rennen statt. Ich selbst war in den achtziger Jahren oft bei den meist am Abend stattfindenden Veranstaltungen. Ich wohnte damals zentrumsnah in der Fregestraße und konnte den Veranstaltungsort schnell zu Fuß erreichen. Ich kann mich an den stets dicht bevölkerten Wall um das Oval erinnern. Der illustrierte Motorsport berichtet von bis zu 5.500 Besuchern.
link zum heutigen: MC Post Leipzig im ADAC
Bilderstrecke: Trial MC Post Leipzig