(in Arbeit)

Nach ersten Rennen im Trial in der Klasse Serie bis 100ccm und Motorradgeländesport Serie bis 50ccm sowie nach der Teilnahme am Moto Cross in Wriezen veranstaltete der MC Leipzig im Sommer 1978 unter der Leitung von Dieter Kleiner ein erstes Trainingslager in Oschatz. 

Motorradgruppe des MC Leipzig in Oschatz

Roger Brummer auf Jawa Mustang

Lutz Peter mit Cross-S 50

Simson Seriencrosser in Oschatz

Das Training im Gelände unter winterlichen Bedingungen hat einen großen Effekt auf die Entwicklung der Maschinenbeherrschung. Wintertrainingslager und auch Ski-Jöring hatten in der DDR bei den Motorradsportlern eine gewisse Tradition. Dieter Kleiner, Roger Brummer und Ralf Stefanie, die inzwischen richtige Geländemotorräder hatten, veranstalteten im Februar 1979 ein Wintertraininglager in Zöllnitz bei Jena. Wir Jüngeren; Udo Eitner, Uwe Roll und ich übten Weihnachten 1978 bis Neujahr 1979 in der Umgegend der Hachemühle in der Dübener Heide ebenfalls recht intensiv. Über den Winter 1979/80 hatte Uwo Roll eine Sport-AWO zu Geländemaschine umgebaut. Mein S50 hatte ich mit einem klauengeschalteten Vierganggetriebe und weiteren Verbesserungen ausgestattet. Der dritte im Bunde war Udo Eitner. Zu dritt machten wir die Gegend um Wellaune und das Rote Haus “unsicher”. Diese Woche intensives Training im Februar 1980 hat viel gebracht, auch jede Menge Spaß. Ein weiteres Wintertrainingslager gab es für mich, Jens Müller, Henry Büttner und Werner Kötzschau rund um die Hachemühle, wo das Wochenendhaus meines Vaters stand. Wir fuhren mit den Geländemotorrädern auf der Straße dorthin. Durch die Freistellungen durch den ADMV hatten wir so eine Woche “Sonderurlaub”. Leider sind derlei Maßnahmen in Deutschland heutzutage undenkbar.

Roger Brummer in Zöllnitz 1978

MC Leipzig-Team und Einheimische in Zöllnitz 1979

Dieter Zöllnitz 1979

Dieter mit GS 75 in Zöllnitz 1979

Im Sommer 1981 hatte Dieter Kleiner mit Norbert Ehmke vom MC Sporttourist Leipzig ein Trainingslager in Zöllnitz inklusive einer Clubmeisterschaft im Geländesport organisiert. In der Umgegend von Jena gab es viele Enduro-Trails, die seit langer Zeit vom MC Carl Zeiss Jena für diverse Meisterschaftsläufe genutzt wurden. Es gab alle Schwierigkeitsgrade. Geschlafen haben wir meist in Zelten. Wir wuschen uns in der Roda. Die Ernährung sicherte der Konsum, unser Holzkohlegrill und Getränke gab es abends im Jugendclub der FDJ reichlich. Die Jugendlichen des Ortes freuten sich auch, denn wir sorgten für Freibier. Wir fanden den DJ stets in Hochform. Doch bei Musik aus der Konserve blieb es nicht. Rocky eine Art “Blueskunde auf Reisen” war mit seiner defekten MZ bei uns gestrandet. Er kommunizierte gewöhnlich in Reimform. Das war zumindest ungewöhnlich. Am letzten Wochenende kam “Mozart” ein Talent von der Musikhochschule Leipzig zu Besuch in sein Heimatdorf. Das Unheil begann, indem Rocky durch Fachsimpeleien über Merkmale und Geschichte des Blues den im Biertrinken einigermaßen ungeübten Hochbegabten zu einer Art Jamsession herausforderte. Das Instrument der Wahl war die Orgel der Zöllnitzer Kirche. Es war der wahre Wahnsinn! Mozart rockte die Orgel, dass die Holzwürmer aus den Löchern purzelten. Leider beendete die Volkspolizei kurz vor dem Morgengrauen das geniale Konzert. Noch heute habe ich den “Zollnitzrock” im Ohr. Es gibt m.E. keine Aufnahme nicht einmal ein Foto. Ab dem 4. Mai 1982 war ich bei der NVA. Zum Trainingslager Zöllnitz 1982 konnte ich aber einen KU bekommen. Ich fuhr mit der neuen GS hin. Die ganzen zum Teil erstaunlichen und ungeheuren Ereignisse all dieser Trainingslager können hier nicht ansatzweise wiedergegeben werden. Natürlich haben wir auch wie die Wilden das Fahren im Gelände in allen Schwierigkeitsgraden geübt.

Trainingslager Zöllnitz 1982

Trainingslager Zöllnitz 1982

Trainingslager Zöllnitz 1982

Technik steht Kopf in Zöllnitz 1982

Trainingslager Zöllnitz 1982

Henry Büttner auf Kleinserien-MZ in Zöllnitz 1982

Trainingslager Zöllnitz 1982

Michael Löser und Steffen Krumbiegel (Bildmitte v.l.)