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Simson GS 50/75 (1962 – 1965) Seit 1955 wurden in Suhl auch Mopeds hergestellt, die sich sehr großer Nachfrage erfreuten. Um den Bedarf danach zu decken, wurde 1961 die Produktion der AWO-Viertakter staatlich verordnet eingestellt. 1962 gab es verschiedene Versuchsfahrzeuge für die geplante “Vogelserie” mit neuem Dreigang-Triebwerk. Auf deren Basis wurde ein Motor entwickelt, der zunächst 5,5 PS aus 50ccm Hubraum holte und mit einem Vorgelege die Zahl der Gangstufen auf sechs erhöhte. Die GS hatte einen Brückenrahmen und ein Vollschwingenfahrwerk. Mit diesen ersten GS 50 nahm man schon 1962 an Wettbewerben teil. |
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1963 entstanden 25 solcher Maschinen, die auch an Mitglieder der Vereine des ADMV verkauft wurden. Mit solchen Maschinen nahm man auch an der ISDT in Spindleruv Mlyn teil. Dort hatten die kleinen Bikes noch einige Kinderkrankheiten. Im Jahr 1964 hatten die Fünfziger schon 6,3 PS und es gab Motoren mit 75ccm und 9 PS. Mit Maschinen beider Typen konnte in Erfurt die Silbervase gewonnen werden. Siegfried Rauhut (GS50) und Gottfried Pohlan (GS75) wurden dabei auch Klassensieger. Bei der ISDT 1965 auf der Isle of Man setzte Lothar Schünemann eine erste GS 75 mit Telegabel ein. Damit wurde er Gesamtsieger der wohl schwersten Geländefahrt der Geschichte.
Simson GS 50-1 und GS 75-1 (1966 -1970) Ab 1966 hatten die Triebwerke ein Vierganggetriebe wie der Sperber – mit Vorgelege also acht Gänge. Die Werksmaschinen erhielten eine elektronische Zündung von Bosch. Bis 1970 erreichte man mit diesen Triebwerken 10 PS bei den Fünfzigern und 13 PS bei den Fünfundsiebzigern. Die Fahrzeuge hatten ab 1966 auch den Tank des Sperbers aber mit eingebauten Werkzeugfach. |
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MZ ETS 125 G Prototyp (1965)
Bei den Six Days auf der Isle of Man setzte MZ eine leichtere Version der ETS G mit Brückenrahmen und Telegabel ein, die von Klaus Halser gefahren wurde. Der Motor hatte einen Zylinder, wie er bei den Straßenrennmaschinen verwendet wurde und leistete ca. 18 PS. Auch Norbert Kaaden und Werner Stiegler fuhren das Motorrad. Der leichte Rahmen war aber die Schwachstelle des Projekts. |
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MZ EDM 125 (1967)
Während national in der 125ccm-Klasse vor allem von der GST die ES 125/G5 eingesetzt wurde, konstruierte man in Hohndorf 1967 eine neue Werksmaschine mit 125ccm. Der Motor hatte eine Drehschieber-Einlaßsteuerung und ein Fünfgang-Getriebe. Ein ähnliches Drehschiebertriebwerk gab es auch mit 175 Kubikzentimetern Hubraum. Die Fahrzeuge hatten einen Brückenrahmen und Tanks vom Simson Sperber, die mit Werkzeugfächern versehen waren. |
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DKW Typ 158 (1967)
Von dieser Werksmaschine wurden nur zwei Exemplare gebaut. Der Motor mit 125ccm Hubraum leistete ca. 20 PS. Das Fahrwerk ist mit zugekauften Bremsen von MZ ausgestattet. Die Maschinen wurden von Karl Augustin, Ferdinand Schmalz und Günther Dotterweich beispielsweise bei den Six Days 1967 gefahren. Jawa Typ 654/02 “Banane” (1968) |
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Mitte der sechziger Jahre hatten Jawa und CZ die Aktivitäten in den Disziplinen einigermaßen aufgeteilt. CZ stellte für Sportzwecke vor allem Motocross-Maschinen, Jawa Zweitakter für den Motorrad-geländesport und Viertakter für die Bahn-Disziplinen her. Bei Jawa entstanden Baureien mit einer sehr typischen Rahmenkonstruktion – der “Banane”. Eine ähnliche Bauweise wandte Simson bei der Schwalbe an. Doch das Bike links im Bild hat etwas mehr “Dampf”. Werksmaschinen und käufliche Kleinserie unterschieden sich kaum. Mit einem der Linken baugleichen Maschine, die er über das Versandthaus Neckermann erwarb, gewann Erwin Schmider im Jahr 1968 die Enduro-Europa-meisterschaft und die deutsche Meisterschaft (BRD). | |
Zündapp GS 75 (1968)
Mit diesem nun restaurierten, originalen Werksmotorrad war einst Heinz Brinkmann am Trophy-Sieg der BRD bei der ISDT in San Pellegrino 1968 beteiligt. Der Motor holt bei 8.800 U/min ca. 11,5 PS aus 74 Kubikzentimetern Hubraum. |