Kurzer Rundgang auf der Motorradmesse Leipzig 2025
Es ist schon einige Jahre her, dass ich das letzten Mal die Motorradmesse in Leipzig besuchte. Sie füllte damals fast zwei Hallen und viele Motorradhersteller waren mit Präsentationen vertreten. Dieses Mal wurde auch die eine Halle nicht wirklich voll. Mit richtigen großen Ständen waren nur die Hersteller Honda, Triumph und Royal Enfield präsent. Suzuki und Yamaha sah man auf kleineren Ständen von Händlern wie beispielsweise dem von Suzuki Müller aus Leipzig. Jawa Deutschland zeigte die aktuellen Modelle. Diese werden allerdings von der indischen Firma Mahindra & Mahindra Ltd. hergestellt. Mit Markennamen wie Jawa und BSA versprechen sich die Inder besseren Absatz in Europa. Die Größe der Stände bildeten auch irgendwie die Entwicklung der Industrie in den letzten Jahren ab. Im Jahr 2024 war Honda weiterhin mit 18,4 Millionen gebauten Motorrädern unangefochten die Nummer eins der Hersteller. Die Plätze 2, 4 und 5 wurden von indischen Herstellern belegt. Der vierte Platz gehörte Bajaj. Die hatten zwar keinen eigenen Stand, die Produkte konnte man aber als KTM und in vielen Exemplaren bei Triumph zu sehen. Die Inder stellen alle kleinen KTM, Husqvarna und die Vierhunderter Triumph-Modelle her. Platz 5 – die Firma TVS – ist inzwischen Mutterkonzern von Norton und stellt zwei BMW-Modelle her. Noch vor Suzuki liegt Yadea auf Platz 6. Diese chinesische Firma fertigt ausschließlich Elektro-Motorräder, im vergangenen Jahr 2,5 Millionen Stück. Das sind vier mal mehr als der größte europäische Hersteller die Piaggio-Gruppe insgesamt Mopeds herstellt (Verbrenner und Elektro).
Ein Höhepunkt für mich war die Circus Trial Tour – Motorradartistik einschließlich Freestyle-Moto Cross (siehe Video). Eine Präsentation von kleinen Straßenrennmaschinen der Klasse 50 Kubikzentimeter überraschte mich. Die Eigenbau-Maschinen aus der DDR hatten meist einen Motor basierend auf Kreidler, aus dem bis zu 24 PS herausgeholt wurden. Auf ähnlichen Maschinen wurde Gernot Weser neun mal DDR-Meister. Von 1962 bis 1983 trug man in dieser Klasse Weltmeisterschaften aus. Der erste Weltmeister war übrigens im Jahr 1962 Ernst Degner, der kurz zuvor in den Westen gegangen war, nicht ohne Zeichnungen und Teile der MZ-Werkssportabteilung zu Suzuki mitzunehmen. Joachim und Martin Schadeck, Thomas Müller und andere stellten hier ihre Maschinen vor, mit denen sie beispielsweise an Veranstaltungen der “Golden-50cc-Racingriders”, des ADAC, ADMV und VFV für historische Renntechnik teilnehmen. Aktuelle Sportgeräte für den Bahnsport und Flattrack zeigten die Sportlerinnen und Sportler des MC Post Leipzig e.V.. Vor 50 Jahren hatten die Mitglieder des Vereins in ehrenamtlicher Arbeit das Motodrom am Cottaweg geschaffen. Vor allem die abendlichen, unter Flutlicht gestarteten Speedway-Rennen des “Messepokals” zogen tausende Besucher wie mich in die zentrumsnahe Arena. Der MC Post ist der einzige der vielen Motorsportclubs der Messestadt, der übrig geblieben ist. Ich würde mit wünschen, dass zu den sehenswerten Trial- und Bahnsportwettkämpfen wieder mehr Zuschauer kommen würden. Die Aktiven hätten das verdient.
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